Yamaha R6-Dunlop-Cup: Die Startnummer
Yamaha Cup Siegerehrung
Beim ersten Saisonlauf um den Yamaha R6-Dunlop-Cup auf dem Lausitzring sah alles nach dem ersten türkischen Cup-Erfolg seit zehn Jahren aus. In der Saison 2002 konnte Kenan Sofuoglu sogar fünf Siege feiern, nun war Toprak Razgatlioglu (TR) auf dem besten Weg, es seinem grossen Vorbild nachzumachen. Doch der erst 15-jährige Türke stürzte wenige Kurven vor dem Ziel bei einer Überrundung. «Mir war nicht bewusst, dass ich vier Sekunden Vorsprung hatte», erklärte Toprak anschliessend. «Deshalb wollte ich beim Überrunden so schnell wie möglich vorbei» Doch seine Aktion war überhastet. Die Yamaha rutschte über das Vorderrad weg und der Traum vom ersten Sieg endete neben der Strecke.
Schon im Training hatte sich ein Zweikampf mit dem noch sechs Monate jüngeren Marko Nekvasil (A) abgezeichnet. Im Qualifying waren beide absolut zeitgleich. Der Österreicher musste sich hier noch mit Startplatz zwei begnügen. Tags darauf bei der Siegerehrung stand dafür Marko ganz oben. «Ich hatte mich schon mit Rang zwei abgefunden, aber das Geschenk musste ich natürlich annehmen», freute sich Nekvasil, der eigentlich von Anfang an vorneweg fahren wollte.«Ja, das war der Plan, aber dazu war mein Start nicht gut genug. Zudem habe ich mir in der Anfangsphase ein paar Fehler geleistet, so ist Toprak entwischt. Dafür hatte ich Toni im Nacken.»
Toni Riedel (D) kam nach Rang zwei ins Grübeln. «Mein Saisonziel lautete Top-5, vielleicht sollte ich das jetzt auf Top-3 korrigieren», schmunzelte der ehrgeizige junge Sachse. «Mein Start war nahezu perfekt, ich habe sogar drei Runden lang geführt. Nachdem Toprak vorbei war, hatte ich es in der ersten Hälfte mit Marco zu tun, in der zweiten dann mit Marc.» Marc Buchner (D) hatte Riedel drei Runden vor Schluss zwar erfolgreich attackiert, doch der 16-Jährige setzte auf der Gegengerade postwendend den Konter. «Am Ende wollte ich nicht mehr zu viel riskieren und die Punkte mitnehmen», kommentierte Buchner. «Dass ich am Ende durch Topraks Pech doch noch aufs Podest durfte, ist umso besser.»
Starker Vierter wurde Ville Valtonen (FIN). «Im Vorjahr kannte ich keine einzige Strecke, wir mussten überall bei Null anfangen. Jetzt profitiere ich natürlich von den Erfahrungen“, konnte sich der 29-jährige Finne über sein bislang bestes Cup-Resultat freuen. Für einen der Favoriten war die Veranstaltung bereits nach dem freien Training beendet. Danny Märtz aus Dudenhofen, im Vorjahr Sieger auf dem Schleizer Dreieck, brach sich bei einem Sturz am Freitag das Kahnbein und muss ganz sicher auch beim nächsten Rennen in Oschersleben zuschauen.