Yamaha R6-Dunlop-Cup: Engelen bezwingt Valtonen
Ville Valtonen, Dominik Engelen und Julian Puffe (v.l.)
Dominik Engelen und Ville Valtonen aus Finnland lieferten sich auf dem Red Bull Ring ein spannendes Duell mit dem glücklicheren Ende für den jungen Leverkusener. Valtonens Vorsprung im Gesamtklassement beträgt nun nur noch neun Punkte. Der Schleizer Julian Puffe wurde wie vor einer Woche Dritter.
«Nach meinem Sieg in Oschersleben, einem Kurs, den ich eigentlich nicht besonders mag, bin ich recht optimistisch hierher auf meine Lieblingsstrecke gekommen», erklärte Engelen, der am Donnerstag siebzehn Jahre als wurde. «Ich war von Freitag an stets vorne dabei, aber angesichts der engen Trainingszeiten wusste ich, es wird ein hartes Rennen. Ville war immer hinten dran, aber es gab kein Spielchen, deshalb konnten wir konstant hohes Tempo gehen. Drei Runden vor Schluss hat er erstmals attackiert und die Führung übernommen. In der letzten Runde konnte ich dann vor der Spitzkehre kontern. Wir haben beide extrem spät gebremst, er musste etwas weiter gehen und ich konnte ihn beim Beschleunigen passieren. Der Rest der Runde war Kampflinie. Der Sieg ist natürlich ein schönes nachträgliches Geburtstagsgeschenk.»
Valtonen reist auch zum nächsten Lauf nach Schleiz als Spitzenreiter, doch das war für den ehrgeizigen Finnen im ersten Moment kein wirklicher Trost: «Wenn du so knapp verlierst, kannst Du nicht zufrieden sein», meinte er selbstkritisch. «Ich hatte einen Plan und eigentlich als unter Kontrolle. Mir wurde allerdings schnell klar, dass ich Dominik, der zehn Kilo leichter ist, aus dem Windschatten nicht überholen konnte. Ich habe ihn dann vor der Spitzkehre ausgebremst, aber in der letzten Runde attackierte er an der gleichen Stelle. Ich musste die Bremse lösen, sonst wären wir möglicherweise beide gestürzt. Dadurch konnte Dominik besser herausbeschleunigen.» Mit 1:35.779 Minuten unterbot der Finne den bisherigen Rundenrekord um fast drei Zehntel.
Julian Puffe hatte das Führungsduo ständig vor Augen, aber nicht wirklich eine Chance, in den Kampf um den Sieg einzugreifen. «Ich konnte zwar das Tempo gehen, aber die Lücke nicht zufahren», erklärte der Schleizer, der sich nun auf sein Heimrennen freut. «Lange Zeit wusste ich Toni dicht hinter mir, anfangs war auch Max noch dabei. In der zweiten Rennhälfte zeigte man mir dann auf der Boxentafel ein Plus nach hinten an, deshalb habe ich zum Schluss etwas langsamer gemacht und den Podestplatz sicher nach Hause gebracht.»
Einen Platz auf dem Podest wäre natürlich für Toni Riedel, der am Renntag achtzehn Jahre alt wurde, das schönste Geburtstagsgeschenk gewesen. Das hat eine dicke österreichische Fliege vereitelt. «Ich kam gut vom Start weg, habe mich dann aber in der ersten Kurve verschaltet. Nach zwei Runden konnte ich zu Julian aufschließen und das Tempo mitgehen, bis mir eine fette Fliege mitten aufs Visier klatschte und meine Sicht stark beeinträchtigte. Ab sofort werde ich ein Abreißvisier verwenden», beschloss der Sachse.
Max Fritzsch scheint in diesem Jahr das Pech gepachtet zu haben. Im Training stets bei den Schnellsten dabei, verbuchte der 16-Jährige mit einem technischen Defekt im vierten Rennen die dritte Nullnummer. Sein Ausfall brachte Patryk Kosiniak aus Polen auf den fünften Platz nach vorne, gefolgt von den beiden Schweizern Roman Fischer und Reto Wiederkehr. Andreas Bjønness-Jacobsen (NOR) wurde Achter vor Thomas Müller, Florian Pfanzelt, Christoph Pudlo, Kevin Rofner, Roger Gantner, Jérôme Feyen und Markus Fischer.