Dritter Le-Mans-Ferrari erstmals in Monza gesichtet
Bei der diesjährigen Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans (16./17. Juni) werden viele Augen auf die GTE-Pro-Kategorie gerichtet sein. Dort treten 2018 insgesamt 17 Fahrzeuge der Hersteller Aston Martin, BMW, Corvette, Ferrari, Ford und Porsche gegeneinander an. Und allesamt sind sie entweder echte Werkswagen oder haben zumindest einen Status, der diesem sehr nahe kommt. Ford wird wie in den vergangenen beiden Jahren wieder vier GT an die französische Sarthe entsenden. Dazu bohrt auch Porsche seinen Pro-Einsatz auf vier 911 RSR auf. Um hier zahlenmäßig einigermaßen Schritt halten zu können, hat auch Ferrari sein Zwei-Wagen-Aufgebot aus der FIA WEC um einen zusätzlichen 488 GTE Evo für Le Mans erhöht.
Das dritte Auto, welches beim Klassiker von Toni Vilander, Antonio Giovinazzi und Luis Felipe Derani pilotiert wird, wurde nun bei Testfahrten im italienischen Monza gesichtet. Auf den ersten Blick fällt dabei eine andere Farbgebung auf. Anstatt mit dem Metallic-Rot aus der FIA WEC kommt der dritte Renner mit einem viel helleren Rotton daher. Außerdem fehlen die dunkelblauen Streifen in Front, Seite und Heck.
Beim Test in Monza wurde zudem die überarbeitete Aerodynamik-Konfiguration für Le Mans ausprobiert. Diese ist vor allem am Splitter zu erkennen. Im Le-Mans-Trimm fällt die an der Außenseite hochstehende Schaufel um einiges kleiner aus, als bei der Standard-WEC-Aero. Mit ihren langen Geraden bietet die Strecke in Monza eine sehr gute Möglichkeit, ein Low-Downforce-Paket zu testen.
Ferrari hatte bereits 2016 und 2017 einen dritten 488 GTE in der Pro-Kategorie aufgeboten. Damals wurde der Wagen jedoch noch von Risi Competizione eingesetzt. Dieses aus der IMSA stammende Team wird sich 2018 jedoch auf die GTE-Am-Klasse konzentrieren und dort im Auftrag von Keating Motorsports auflaufen. Somit händelt die FIA-WEC-Truppe AF Corse das dritte Auto in diesem Jahr selbst.
Auch die beiden anderen 488 GTE Evo sind richtig stark besetzt. Zum amtierenden Weltmeister-Duo James Calado/Aessandro Pier Guidi stößt Daniel Serra. Der Brasilianer bestritt Le Mans im Vorjahr noch für Aston Martin und konnte zusammen mit Darren Turner und Jonathan Adam sogar die GTE-Pro-Klasse gewinnen. In der #71 stößt der Spanier Miguel Molina zu den regulären FIA-WEC-Piloten Davide Rigon/Sam Bird. Der 29-jährige Spanier ist seit 2017 Werksfahrer bei Ferrari und hatte schon im Vorjahr den Wagen von Rigon/Bird unterstützt. Davor startete er sieben Saisons für Audi in der DTM.