Aston Martin setzt Hypercar-Einstieg in FIA WEC aus
So wurde die Rennversion des Aston Martin Valkyre in 2019 Le Mans präsentiert
Nächste schlechte Nachricht für die FIA WEC. Aston Martin hat bekanntgegeben, zunächst nicht in die neue Le Mans Hypercar-Klasse (LMH) der Sportwagen-WM einsteigen zu wollen. Als Grund nannte der britische Hersteller die Entstehung der neuen LMDh-Kategorie, die FIA WEC (ACO) und die amerikanische IMSA Serie im Januar ausgerufen haben. «Angesichts dieser bedeutsamen Veränderungen im Sportwagenrennsport gibt uns die Entscheidung, unseren Eintritt in die WEC Hypercar-Klasse zu unterbrechen, Zeit und Atempause, um den Status des Top-Level-Sports und unseren Platz darin ruhig zu evaluieren», erklärt David King, der Präsident von Aston Martin Racing.
Damit muss die LMH-Kategorie der FIA WEC den nächsten Dämpfer hinnehmen. Die Klasse wird beim Saisonauftakt 2020/21 im britischen Silverstone (5. September) ihr Debüt feiern. Bislang haben sich lediglich Toyota und die beiden privaten Projekte von Glickenhaus und ByKolles zur LMH bekannt.
Im Januar 2020 hatte die FIA WEC schließlich eine Zusammenarbeit mit der amerikanischen IMSA-Serie beschlossen. Diese ermöglicht den Einsatz der zweiten DPi-Generation (die dann auf den Namen LMDh hört) in der FIA WEC ab der Saison 2021/22. LMH und LMDh sollen über eine Balance of Performance auf ein Rundenzeiten-Niveau gebracht werden. Da die LMDh über viele standardisierte Teile verfügen, sind sie erheblich kostengünstiger als die Hypercars. Somit stellt sich die grundsätzliche Frage, welcher Hersteller überhaupt noch einen LMH entwickeln wird.
Aston Martin hatte den Einstieg in die Hypercar-Klasse der FIA WEC auf einer recht kurzfristig einberufenen Pressekonferenz im Vorfeld der 24 Stunden von Le Mans 2019 verkündet. Hierzu sollte der spektakuläre Valkyrie als Basis dienen. Tatsächlich haben die Regelhüter die Hypercar-Klasse kurz zuvor gerade erst für umgebaute Straßenautos geöffnet, um Aston Martin den Weg zu bereiten. Um das WEC-Engagement mit dem Aston Martin Valkyrie wurde es nach der Verkündung im letzten Sommer insgesamt jedoch sehr ruhig. Das nährte zuletzt bereits Paddock-Spekulationen um den Fortbestand des Projekts.
Aston Martin hatte zuletzt mit einigen Herausforderungen zu kämpfen. Der Börsenkurs des Unternehmens hatte in den letzten Monaten herbe Verluste einstecken müssen. Daraufhin erwarb Force-India-Chef Lawrence Stroll Anteile am Unternehmen, in dessen Folge Force India ab der Formel-1-Saison 2021 auch in Aston Martin F1 umbenannt werden soll. Aston Martin ist derzeit auch Titelsponsor beim F1-Konkurrenzrennstall Red Bull Racing. Doch diese Partnerschaft geht Ende 2020 zu Ende. Darüber hinaus haben Aston Martin und Red Bull Advanced Technologies gemeinsam auch den Straßensportwagen Valkyrie entwickelt.