Andreas Kofler: «Endlich Platz auf dem Motorrad»
Andreas Kofler mit seinem neuen Teamchef Angel Pina
Nach dem European Talent Cup wäre für Andreas Kofler der Aufstieg in die Moto3-Junioren-Weltmeisterschaft der logische Schritt in der Karriereplanung gewesen, doch mittlerweile ist der 15-jährige Österreicher dieser Klasse entwachsen. «Andreas ist mittlerweile größer als sein älterer Bruder Maximilian und damit leider der Moto3 endgültig entwachsen», erzählte sein Vater Klaus Ende November gegenüber SPEEDWEEK.com.
In den Weihnachtsferien hatte der junge Schüler aus dem oberösterreichischen Attnang-Puchheim in Spanien die Gelegenheit, sich nach einer finanzierbaren Alternative umzusehen. Nach umfangreichen Testfahrten wurde man sich mit dem spanischen Team Pinamoto einig. «In der Klasse Superstock 600, die im Rahmen der Moto2- Europameisterschaft ausgetragen wird, werde ich für sie eine Yamaha R6 fahren», berichtete Kofler.
«Anfangs musste ich mich ein wenig an das Motorrad angewöhnen. Im Vergleich zur Moto3 ist meine neue Maschine doppelt so schwer und hat rund 80 PS mehr. Vor allem habe ich mehr Platz auf dem Motorrad.» Insgesamt sieben Rennwochenenden warten auf den jungen Oberösterreicher in Spanien und Portugal. Mit Ausnahme von Portimaõ kennt er alle Strecken aus den letzten beiden Jahren, die er auch in Spanien im European Talent Cup verbrachte.
Neuer Teamchef wird für Kofler der Spanier Angel Pina, dessen Rennstall in der Nähe von Alicante ansässig ist. Seit über 25 Jahren arbeitet er in der Motorrad-WM, wo er Fahrer wie Miguel Oliveira, Marco Bezzecchi, Esteve Rabat oder Scott Redding betreut hat. Zuletzt war er für das Team Avintia tätig. Vor sechs Jahren gründete er seinen eigenen Rennstall Pinamoto. 2018 gewann er als Teamchef des Schweizers Roman Fischer den Titel in der Superstock-600-Klasse.
«Andreas ist ein cleverer Typ, ein ruhiger Fahrer mit einer guten Arbeitsmoral. Er ist noch jung, hat aber ein tolles Gefühl für das Motorrad», beschrieb der Spanier seinen neuen Schützling. «Er hat sich wirklich gut gemacht bei den ersten Tests. Die R6 ist kein einfaches Bike, vor allem wenn man aus dem European Talent Cup kommt. Aber die Fortschritte von ihm waren gut. Ich bin mir sicher, dass wir ihn sehr gut auf seine kommenden Aufgaben in der Moto2 vorbereiten können.»