KTM: Fehlplanungen auch in der Modellpolitik

Saison-Rückblick, Teil 7: Messlatte Aprilia

Von Mike Powers
Aprilia weiss, wie sie Max Biaggi glücklich machen

Aprilia weiss, wie sie Max Biaggi glücklich machen

Die Superbike-WM 2010 ist Geschichte, doch wir nehmen viele Erinnerungen und Erkenntnisse mit ins Neue Jahr. Das Thema im siebten Teil erregte die Gemüter.

Enge und spannende Rennen sind wir von der Superbike-WM gewohnt - die Saison 2010 bildete da keine Ausnahme. Es war eine fantastische Saison, in der es die alte Garde, insbesondere Max Biaggi und Carlos Checa, mit den ultraschnellen und überwiegend aus England stammenden Youngstern aufnahm. Die Sterne von Jonathan Rea, Cal Crutchlow und Leon Camier gingen auf, Leon Haslam mauserte sich zum Titelkandidaten.

Was war noch passiert?

Teil 7: Aprilia baute fast ein MotoGP-Bike

Gerade zwei Jahre in der Superbike-WM, wurde Aprilia der neue Massstab. Obwohl der kleine italienische Hersteller gegen die Grössen der Szene antrat, heimste er den Fahrer- und Konstrukteurstitel ein.

Dass Aprilia so erfolgreich war, hat mehrere Gründe. Als Erstes: Die Aprilia RSV4 wurde als Rennmotorrad entwickelt. Der V4-Big-Bang-Motor, die MotoGP-ähnlichen Abmessungen und die funktionellste Aerodynamik nahmen die Klasse im Sturm.

Zweitens: Das Team kam direkt aus dem Grand-Prix-Fahrerlager. Die Arbeitsethik sowie Professionalität waren beeindruckend. Mit 38 WM-Titeln in der 125er- und 250er-Klasse im Rücken wusste Aprilia genau, was es braucht, um erfolgreich zu sein.

Das dritte Puzzlestück war die Verpflichtung von Max Biaggi. Während andere Hersteller sich weigern, mit dem Italiener zu arbeiten, hat Aprilia einen Weg gefunden, den Römer hungrig und motiviert zu halten - und ihn glücklich zu machen.

Als Gesamtpaket waren Aprilia und Biaggi 2010 fast nicht zu stoppen. Doch beide arbeiten mit Vollgas weiter. Lediglich BMW kann den Entwicklungsspeed und Aufwand von Aprilia mitgehen – resultatemässig sind die Bayern von den Italienern aber noch weit entfernt.

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