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ADAC Formel 4: Juri Vips holt sich die Titel-Krone!

Von Otto Zuber
Juri Vips sicherte sich im letzten ADAC-Formel-4-Saisonlauf auf dem Hockenheimring den dritten Platz. Obwohl der Este hinter seinem Titelkontrahenten Marcus Armstrong ins Ziel kam, durfte er den Titelgewinn bejubeln.

Im Moment seines grössten Sieges wurde auch der sonst so kontrollierte und coole Juri Vips emotional. «Das ist unglaublich, ein sensationelles Gefühl. Die ganze harte Arbeit der vergangenen Wochen und Monate hat sich endlich ausgezahlt. Ich bin überglücklich», sagte der neue Champion der ADAC Formel 4 und fügte im Überschwung der Gefühle lächelnd an: «Vielleicht tanze ich bei der Meisterfeier sogar eine Runde.»

Verständlich wäre es in jedem Fall. Der Este, der für das italienische Prema Powerteam fährt, hatte im letzten Saisonrennen wieder einmal seine Nervenstärke bewiesen. Obwohl sein Teamkollege und Meisterschaftskonkurrent Marcus Armstrong alles versuchte und immer wieder attackierte, rettete Vips seinen knappen Vorsprung im Titelkampf bis ins Ziel.

Am Ende wurde Vips im letzten Rennen Dritter hinter seinem 17-jährigen Teamkollegen aus Neuseeland und Premieren-Sieger Artem Petrov vom Team Van Amersfoort Racing. Dies genügte, um den Verfolger auf Distanz zu halten. Ganze 4,5 Punkte trennten den neuen Meister letztlich von seinem ärgsten Kontrahenten – eine knappere Meisterschaftsentscheidung hat es in der Geschichte der ADAC Formel 4 noch nicht gegeben.

«Wir haben einen starken Champion in dieser so starken Serie», sagte Vips' Teamchef Angelo Rosin. Auch die in der Meisterschaft knapp geschlagenen Gegner Armstrong und Felipe Drugovich gratulierten dem neuen Champion.

Vips feierte in diesem Jahr zwei Siege und damit weniger als seine Konkurrenten Armstrong (3) und Drugovich (7). Auch seine Meister-Vorgänger Marvin Dienst und Joey Mawson hatten 2015 und 2016 deutlich mehr Erfolge geholt. Doch in Sachen Konstanz können sie Vips nicht das Wasser reichen. Nur in einem der 21 Saisonrennen blieb der Este ohne Punkte – dies war in der Geschichte der ADAC Formel 4 noch keinem anderen Fahrer gelungen.

Während die Konkurrenz immer wieder zu viel riskierte und somit wichtige Punkte verlor, setzte Vips auf Kontrolle. Wieso ein Risiko eingehen, wenn jeder Platz in den Top-Ten Zählbares bringt? «Fehler sind teuer. Das Feld und insbesondere die Spitze sind einfach viel zu eng zusammen», hatte der Este in den vergangenen Tagen immer wieder gesagt, Und letztlich Recht behalten.

Vips war bereits im vergangenen Jahr in der ADAC Formel 4 an der Seite des Gesamtzweiten Mick Schumacher für Prema gefahren, damals hatte der Este als Zweiter der Rookie-Wertung grossen Anteil am Team-Titel der Italiener.

Vor seinem ersten Formel-Jahr war Vips ein erfolgreicher Kart-Pilot, der zahlreiche Titel in seiner Heimat und auch gegen internationale Konkurrenz holte. Auch wenn er mal nicht im Rennwagen sitzt, steht er auf Action: Fussball, Skifahren oder Laufen - Stillstand kennt der neue Champion nicht.

Wohin der Weg des Esten nun führt, ist noch völlig offen, und auch Juri Vips wollte zunächst den grossen Erfolg geniessen. «Erst einmal feiern wir das ausgelassen», sagte der 17-Jährige: «Und dann schauen wir weiter. Es gibt viele Optionen.»

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