Sieg in Hockenheim: Marvin Dienst holt F4-Titel!
Marvin Dienst krönte sich mit seinem Sieg im ersten Hockenheim-Lauf zum ersten Formel-4-Champion der Geschichte
Die Entscheidung im Meisterschaftskampf der Formel 4 ist gefallen. Marvin Dienst gewann das erste Rennen beim Finale auf dem Hockenheimring und sicherte sich damit den vorzeitigen Titelgewinn. Nach seinem achten Saisonsieg ist der Lokalmatador aus Lampertheim in den verbleibenden zwei Rennen nicht mehr einzuholen. Damit trägt sich Dienst als erster Meister in die Geschichtsbücher der neuen Highspeed-Schule des ADAC ein.
«Auf der letzten Runde hatte ich Funkprobleme. Deshalb wusste ich erst auf der Start-Ziel-Geraden, dass ich den Titel gewonnen habe. In diesem Moment ist viel Druck von mir abgefallen», sagte der HTP F4 Junior Team UNGAR-Youngster, nachdem ihm der Siegerpokal aus den Händen von ADAC-Sportpräsident Hermann Tomczyk übergeben worden war.
Dienst fügte an: «Es ist einfach genial! Zwei Rennen vor dem Saisonende Meister zu werden und das noch bei meinem Heimrennen – besser hätte es nicht laufen können. Ein Rennen zu gewinnen ist nicht so schwer. Die Meisterschaft zu gewinnen bedeutet aber, die ganze Saison über vorne dabei zu sein, immer Punkte zu sammeln und sich keine Fehler zu erlauben.»
Der 18-Jährige betont auch: «Das hat zusammen mit meinem HTP F4 Junior Team UNGAR perfekt geklappt. Ich habe vor 13 Jahren mit dieser Mannschaft meine Karriere im Motorsport begonnen und nun schliesst sich mit dem Titel ein Kreis. Natürlich ist es etwas ganz Besonderes, der erste Meister der Formel 4 zu sein. Mir gelangen die ersten beiden Siege, ich war der erste Meisterschaftsführende und feiere nun den ersten Titel. Ich könnte nicht glücklicher sein!»
Pole, Sieg, Meisterschaft
Diensts härtester Titelgegner Joel Eriksson führte das Rennen bis zur elften Runde vor dem neuen Meister an. Nach einer Durchfahrtsstrafe wegen eines gefährlichen Manövers fiel der Motopark-Pilot weit zurück.
Dienst übernahm die Spitze und wandelte seine Pole-Position in den Sieg um. Beim Zieleinlauf hatte er 1,063 Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten David Beckmann vom Mücke-Team. Dessen Teamkollege Lando Norris komplettierte das Podest.
In einem der spannendsten Rennen des Jahres entwickelte sich hinter Dienst ein packender Kampf um die weiteren Podestplätze. Bis vier Runden vor Schluss fuhr der von Platz 7 gestartete Tim Zimmermann auf der zweiten Position. Nach einem harten Duell musste sich der 19-Jährige aus Langenargen schliesslich Beckmann geschlagen geben.
Dem Förderpiloten der ADAC Stiftung Sport gelang mit Platz 2 das beste Ergebnis in seinem ersten Jahr im Formelsport. In der Schlussphase setzte sich auch Norris gegen Zimmermann durch. Damit gelang ihm der fünfte Podestplatz in seinem siebten Formel 4-Rennen.
Mick Schumacher mischte ebenfalls lange um die Podestplätze mit. Von Startplatz 9 verbesserte sich der Sohn des Formel-1-Rekordweltmeisters Michael Schumacher zur Rennhälfte bis auf die vierte Position. Wegen eines Schadens an seinem Auto musste der Formel-4-Rookie sein Auto jedoch in der 13. Runde abstellen.
Beckmann auf gutem Wege zum Rookie-Champion
Mike Ortmann sammelte mit Platz 5 weitere wichtige Punkte mit Blick auf die Rookie-Meisterschaft. In der Wertung für Formel-Neueinsteiger belegt er den zweiten Platz hinter seinem Teamkollegen Beckmann.
Der ADAC Stiftung Sport-Förderpilot führt die Rookie-Gesamtwertung mit 346 Zählern an, Ortmann liegt mit 319 Punkten auf der zweiten Position. In den letzten Saisonrennen auf dem Hockenheimring werden noch 50 Punkte für die beiden Siege vergeben.
Offenes Duell um den zweiten Gesamtrang
Im zweiten Rennen (heute, Samstag, ab 17:15 Uhr live bei Sport1) startet Dienst erneut von Platz 1. Mit insgesamt sieben Poles ist er der erfolgreichste aller Piloten in der Formel 4. Spannung verspricht das Duell um den zweiten Gesamtrang. Hinter Dienst (335 Punkte) belegt Eriksson den zweiten Platz mit 280 Zählern.
Joey Mawson hat 257 Zähler auf dem Konto und kann sich noch Hoffnungen auf den zweiten Tabellenplatz. Der Van Amersfoort Racing-Pilot fuhr in der Anfangsphase auf dem sechsten Platz, bis er wegen eines Schadens an seinem Auto die Box ansteuern musste. Nach einer Aufholjagd sammelte der Australier mit Platz zehn einen Meisterschaftspunkt.