Formel 1: Böser Verdacht gegen Red Bull Racing

Christian Horner zu Adrian Newey: «Das stimmt nicht»

Von Gerhard Kuntschik
Adrian Newey und Christian Horner

Adrian Newey und Christian Horner

Ausgerechnet Boxenstopp-Weltmeister Red Bull Racing schwächelt in letzter Zeit bei den Reifenwechseln – was ist los? RBR-Teamchef Christian Horner nimmt Stellung, auch zu einem Gerücht über Adrian Newey.

Seit der Sommerpause gelten in Sachen Boxenstopps andere Regeln. Den Sicherheitsexperten des Autosport-Weltverbands wurde es in Sachen Speed langsam unheimlich – Stopps von knapp zwei Sekunden wurden die Norm, die Teams operierten dabei im Grenzbereich des Möglichen. Seit Spa-Francorchamps müssen die einzelnen Arbeitsschritte klarer getrennt werden.

Konkret heisst das: Das grüne Freigabelicht für den Fahrer kommt erst dann, wenn alle vier Mechaniker an den Schlagschraubern einen entsprechenden Knopf am Werkzeug gedrückt haben und das Auto vom Wagenheber runtergelassen wurde. Wird zum Beispiel ein Knopf zu früh gedrückt, dann bleibt das Licht auf Rot. Was Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner zum neuen Prozedere sagt.

Christian, was passierte in Monza und Sotschi bei den langsamen Boxenstopps bei euch wirklich? War das eine direkte Folge der veränderten Regeln durch die FIA seit Belgien?

Monza war eine Folge davon, ja, ein menschlicher Fehler (nachdem das Rad bei Verstappen geklemmt hatte, drückte ein Mechaniker den Knopf am Schlagschrauber um wenige Zehntelsekunden zu früh, G.K.). Sotschi war etwas Anderes. Rechts hinten steckte beim Reifenwechsel von Pérez das Rad, Checo dachte, er hätte schon das Zeichen zum Wegfahren, musste aber wieder stoppen. Das Prozedere der Freigabe zum Wegfahren musste daher von neuem beginnen. Wir reden hier von nur wenigen Sekunden, aber sie häufen sich in dieser Situation. Wir trainieren die Boxenstopps laufend, natürlich auch seit der Regeländerung, aber es stimmt schon – es ist schwieriger geworden.

Unter den neuen Bedingungen: Was wäre eine optimale Zeit für einen Stopp?

Ungefähr 2,1 oder 2,2 Sekunden. Wir hatten bis jetzt neun der zehn schnellsten Stopps dieser Saison.

Etwas ganz Anderes: Ist das Rekrutieren für die nun eigene Motorenabteilung bereits beendet? Und wann werden die ersten neuen Kräfte, auch die, die von Mercedes kommen, anfangen können?

Das Rekrutieren ist noch voll im Gang, ich würde sagen, wir sind bei der Hälfte. Einige Neue haben schon ihre Arbeit aufgenommen. Wir engagieren auch viele junge Talente.

Wollte Aston Martin, wie als Gerücht zu hören war, euren Designchef Adrian Newey abwerben, speziell seit dem Aston Martin-Engagement von Neweys ehemaligen McLaren-Kollegen Martin Whitmarsh?

Nein, das stimmt nicht.

Überrascht dich eigentlich die derzeitige Form von McLaren?

Sie haben ein Auto, das auf den derzeitigen Kursen sehr stark ist, aber auf manchen weniger, daher gibt es in der Form eine Wellenbewegung. McLaren hat generell ein gutes Auto und einen starken Motor, dazu zwei aussergewöhnlich talentierte Fahrer und eine tolle Mannschaft. Es ist keine grosse Überraschung, was McLaren da für Leistungen abliefert. Aber noch fehlt es an Konstanz.

Hast du dich über den Sieg des früheren RBR-Piloten Daniel Ricciardo in Monza gefreut?

Klar. Er hatte ein schwieriges Jahr bisher. Aber es ist immer schön, einen alten Red Bull-Burschen siegen zu sehen.

Russland-GP, Sotschi

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:29,48,467 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +52,445 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:00,062 min
04. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:04,457
05. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +1:08,706
06. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1:20,718
07. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:24,371
08. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1:24,821
09. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:28,279
10. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1:32,263
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
12. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
13. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
14. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
15. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +1 Runde
16. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
17. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
18. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
Out
Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes (Dreher)
Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari (Hydraulik)

WM-Stand nach 15 von 21 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 246,5 Punkte
2. Verstappen 244,5
3. Bottas 151
4. Norris 139
5. Pérez 120
6. Sainz 112,5
7. Leclerc 104
8. Ricciardo 95
9. Gasly 66
10. Alonso 58
11. Ocon 45
12. Vettel 35
13. Stroll 24
14. Tsunoda 18
15. Russell 16
16. Latifi 7
17. Räikkönen 6
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 397,5
2. Red Bull Racing 364,5
3. McLaren 234
4. Ferrari 216.5
5. Alpine 103
6. AlphaTauri 84
7. Aston Martin 59
8. Williams 23
9. Alfa Romeo 7
10. Haas 0

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