Formel 1: Max Verstappen – Chancen verspielt?

Kahle im besten zweiradgetriebenen Auto

Von Toni Hoffmann
Kahle kämpfte sich wieder nach vorne

Kahle kämpfte sich wieder nach vorne

Matthias Kahle/Dr. Thomas M. Schünemann mit Höhenflug auf 3.300 Höhenmetern und Platzverbesserung.

Auf der vierten Etappe hat das HS RallyeTeam das Feld von hinten aufgerollt: In den Ausläufern der Anden gingen Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann auf nur 207 Kilometern an 15 Fahrzeugen vorbei – dabei wurde ihnen das Überholen nicht immer leicht gemacht.

Mit 207 Kilometern stand heute eine der kürzesten Etappen auf dem Programm, dennoch hatte es das vierte Teilstück der 33. Rallye Dakar mehr als in sich. Denn zunächst galt es für die verbliebenen Teams, die 550 Kilometer lange Transportstrecke über den Paso de Jama auf 4.800 Höhenmetern zu absolvieren. Der Veranstalter stellte hier für den Notfall sogar Sauerstoffflaschen bereit. Der anschließende Wertungsabschnitt wurde auf 3.300 Höhenmetern gestartet und verlief die ganze Zeit über durch hochalpines Gebiet. Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann schienen die Höhenluft gut zu vertragen.

Nach den gestrigen Reifenpannen mussten sie die vierte Etappe von der 33. Position – und somit hinter vielen langsameren Fahrzeugen – in Angriff nehmen. Ein klarer Nachteil, dennoch legten die Piloten des HS RallyeTeams einen wahren Blitzstart hin. Beim ersten Waypoint wurde der SMG-Diesel-Buggy sensationell mit der zehntschnellsten Zeit (!) notiert.

Auch wenn Kahle und Schünemann diese Position gegen die starken Allrad-Prototypen nicht halten konnten und im Ziel die 16. Zeit verbuchten, hatten sie ihre Konkurrenten in der Buggy-Klasse erneut fest im Griff und erzielten ihren dritten Tagessieg. An fünf Buggies zogen die Deutschen im Laufe der 207 Kilometer direkt vorbei. Damit hat das HS RallyeTeam bis zum Abend die Führung in der Buggy-Wertung zurückerobert und sich im Gesamtklassement auf Rang 18 verbessert. Nach den Problemen bei Robby Gordon (Hummer) ist der SMG-Buggy von Kahle/Schünemann nun das beste zweiradgetriebene Fahrzeug bei der Rallye Dakar.

Eine Verbesserung gelang heute auch der Motorradfahrerin Tina Meier. Die 37-jährige Hamburgerin, die zum dritten Mal für das HS RallyeTeam an den Start geht, verbesserte sich von Rang 121 auf die 106. Position. Unterdessen hat der MAN-Racetruck von Mathias Behringer, Hugo Kupper und Jochen Seiler seine elfte Position in der Gesamtwertung verteidigt. Auf der vierten Etappe erzielt das Trio erneut Rang Zehn.

Matthias Kahle: «Die Prüfung heute war sehr flüssig und schnell. Allerdings stellte sie hohe Anforderungen an die Navigation Thomas hat diese Aufgabe aber super gemeistert. Wir hatten wieder ein bisschen Bedenken wegen der Motortemperatur, die zeitweise auf 120°C angestiegen ist – am Ende war das aber kein Problem. Dafür haben wir beim Überholen leider ein paar Minuten verloren, sonst wären wir noch weiter vorne gelandet. Der Buggy lief heute wieder richtig gut. Auch mit der Abstimmung sind wir sehr zufrieden, die werden wir komplett so beibehalten.»

Dr. Thomas M. Schünemann: «Die Überholmanöver haben uns heute viel Zeit gekostet. Die ersten Autos haben gut Platz gemacht, danach hatten wir große Schwierigkeiten. Ich hatte fast den Eindruck, dass das Sentinel-System bei einigen Autos nicht richtig funktioniert hat. Von der Performance her hätten wir noch also besser sein können als Platz 16. Die letzten fünf Kilometer waren richtig genial. Mit 170 km/h ging’s da bergab. Das war Adrenalin pur.»

Die fünfte Etappe der Rallye Dakar von Calama nach Iquique bietet den Piloten auf 423 WPKilometern viel Abwechslung. Die steinigen Pisten zu Beginn stellen die Geduld der Teilnehmer und die Belastbarkeit des Materials auf eine harte Probe. Das Ende der Prüfung findet auf Highspeed-Strecken im offenen Gelände statt. Und das Finale ist eines der großen Highlights der Dakar: Die 2,3 Kilometer lange Abfahrt von Iquique vor dem indischen Ozean.

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