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Dacia Sandrider-Trio: Bereit für die Rallye Dakar

Von Martin Gruhler
Nach dem Premierensieg bei der Rallye Marakko im Oktober starten die Dacia Sandrider jetzt bei Dakar als Mitfavoriten.

Die Sandriderf-Faher und ihre Navigatoren sind Nasser Al-Attiyah /Edouard Boulanger, Sébastien Loeb/Fabian Lurquin sowie Cristina Gutiérrez /Pablo Moreno.

Der Dacia Sandrider ist nach dem Reglement der Ultimate T1+-Klasse auf einem Rohrrahmenchassis aufgebaut, auf dem eine Kohlefaserkarosserie aufgesetzt ist. Angetrieben wird der Bolide von einem V6-3,0 Liter-Twin-Turbo-Motor mit Direkteinspritzung. Die maximale Leistung beträgt 265 kW/360 PS bei 5‘000 1/min und einem maximalen Drehmoment von 540 Nm bei 4‘250 1/min. Der Allrad wird über ein sequenzielles 6-Gang-Getriebe angetrieben.

Zur Vorbereitung der ultimativen Wüstenrallye verblieb dem Team nach Marokko gerade noch ein Monat Zeit bevor die Fahrzeuge auf dem Seeweg nach Saudi Arabien verschifft wurden.

Der Technische Direktor Philip Dunabin erläutert die Änderungen welche im Vorfeld der Dakar 2025 an den Fahrzeugen vorgenommen wurden: «Mit dem Doppelsieg bei der Rallye Marokko haben wir aufgezeigt, dass der Dacia Sandrider über ein sehr gutes Leistungsniveau verfügt. In der Zeit von Marokko zur Dakar lag der Fokus darauf die Zuverlässigkeit zu perfektionieren. Wir wollen die die zwei Wochen ohne Probleme durchstehen können». In Sweet Lamb (Wales) wurde vor allem daran gearbeitet die Zuverlässigkeit des Motors zu verbessern. Zudem wurde in einem Klimawindkanal in der MIRA-Anlage (Grossbritannien) sich auf die Optimierung der Kühlleistung des Motors konzentriert.

In Marokko hatte es bei Tests und während der Rallye noch einige Probleme mit der Elektronik gegeben, die die Lüfter der Motoren steuert. Dunabin weiter: «Mit Unterstützung von Alpine Racing konnten wir das Problem mit den Lüftern analysieren. So konnten wir mit dem Hersteller zusammen mehrere Maßnahmen ergreifen, um die Zuverlässigkeit dieser Komponenten zu verbessern. Wir haben auch an Teilen gearbeitet, die eine begrenzte Lebensdauer haben, um dafür zu sorgen, dass wir einen ausreichenden Vorrat haben, um die erfolgreich die Dakar zu bestehen».

Auf Grundlage der in Marokko gemachten Erfahrungen konnte ein gutes Verständnis für die Lebensdauer jeder Komponente generiert werden, um sicherzustellen, dass das Ziel der Dakar mit einer minimalen Anzahl von Problemen erreicht werden kann.

Teamchefin Tiphanie Isnard macht sich keine Illusionen über die schwierige Aufgabe, die jetzt auf die drei Fahrerteams wartet: «Wir stehen vor einer außergewöhnlichen Herausforderung, aber wir haben in der Vorbereitung hart gearbeitet und gehen die Aufgabe mit Mut und Überzeugung an. Wir haben zwar schon die Rallye Marokko gewonnen, aber werden die jetzige Aufgabe keinesfalls unterschätzen. Wir müssen auf jeder Etappe sehr konzentriert bleiben».

Nasser Al-Attiyahist ,fünffacher Gewinner des Cross-Country Rallies World Cup und zweifacher Gewinner der Rallye-Raid-Weltmeisterschaft ist eine echte Dakar-Legende. Der fünffache Dakar-Sieger meinte: «Unser Ziel ist es zu gewinnen und ich bin sehr zuversichtlich, dass dies möglich ist. Wir haben in Marokko gezeigt, wie stark unser Dacia Sandrider ist, aber auch wie konkurrenzfähig wir unter schwierigen Bedingungen sein können. Wir verfügen über ein gut aufgestelltes junges Team. Angesichts der schwierigen Strecke, vor allem in der ersten Woche, müssen wir clever sein, keine unnötigen Risiken eingehen und konzentriert bleiben. Zwei meiner fünf Dakar-Siege habe ich in Saudi-Arabien errungen, so dass ich eine gute Vorstellung davon habe, was uns erwartet. Bei der Rallye muss man mehr als zwei Wochen lang jeden Tag mit dem Unerwarteten rechnen. Es wird nicht einfach sein, aber wir werden alles tun, um zu gewinnen». 

Die 32-jährige Cristina Gutiérrez Herrero ist eine feste Grösse im Rallye-Raid-Sport. Die Spanierin hat zwischen 2017 und 2024 bereits an acht Dakars teilgenommen. Sie gewann 2021 den Weltcup für Marathon-Rallyes in der Kategorie T3. Im Januar 2024 wurde sie nach Jutta Kleinschmidt die zweite Frau, die eine Rallye Dakar in ihrer Kategorie (Challenger-Klasse) gewann. Ihr Beifahrer wird Pablo Moreno-Huete sein.

«Pablo und ich haben ein unglaubliches Jahr des Lernens hinter uns. Wir haben uns sehr gut an die Ultimate-Kategorie angepasst,  Ich bin mit der Situation sehr glücklich nun Teil des Dacia Sandrider-Teams und damit einer grossen Familie zu sein. Die Atmosphäre im gesamten Team ist unglaublich. Wir gehen aller mit grossem Enthusiasmus an die Arbeit und freuen uns auf die Dakar", erläuterte die Amazone..

Sébastien Loeb, 49, gewann zwischen 2004 und 2012 neunmal in Folge die Rallye-Weltmeisterschaft. Er ist damit einer der erfolgreichsten Fahrer in der Geschichte des Motorsports überhaupt. Der Elsässer nimmt seit 2016 an der Dakar teil.

«Ich freue mich sehr darauf, mit dem Dacia Sandrider die Dakar zu fahren. Wir haben im Vorfeld sehr hart gearbeitet, um uns auf dieses Rennen vorzubereiten. Jetzt steigt die Spannung ins Unermessliche. Unser Ziel ist es immer zu gewinnen - aber wir wissen, wie viele kritische Faktoren dafür passen müssen. Es wird eine sehr harte Dakar, Vielleicht müssen wir unsere Position eher verwalten als pushen, um gewinnen zu können. Wir werden von Tag zu Tag sehen, wie sich die Dinge entwickeln. Ich bin zuversichtlich, dass unsere Erfahrung ein entscheidender Vorteil sein wird», meinte Loeb.

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