Südafrikaner Henk Lategan gewinnt den Dakar-Prolog
Der dreifache südafrikanische Rallye-Raid-Champion distanzierte mit Navigator Brett Cummings zusammen mit gerade nur einer knappen Sekunde Vorsprung den Schweden Mattias Ekström im M-Sport Ford Raptor bei der Dakar-Eröffnung. Der fünffache Dakar-Sieger Nasser Al-Attiyah belegte im Dacia Sandrider 20 Sekunden dahinter den dritten Platz.
Die Top Five komplettierten Rokas Baciuška im Toyota Hilux des Overdrive-Teams sowie Brian Baragwanath von Century Racing. Im 64 Wagen starken Feld fuhr Nani Roma im Ford Raptor auf Platz acht, während der vierfache Dakar-Sieger und Teamkollege Carlos Sainz auf Position 25 im Ziel ankam.
Der neue X-raid Mini, der über einen Benzinmotor verfügt, war gut unterwegs.Guerlain Chicherit fuhr für das bayrische X-Raid-Team auf Platz zehn. Teamleader Guillaume de Mevius hatte Pech, als ihn ein Reifenschaden um mehr als vier Minuten zurück warf.
Auch für die Auto-Debütanten Toby Price und Sam Sunderland gestaltete sich der Auftakt als äußerst ermutigend. Die zweifachen Dakar-Motorradsieger lagen am Ende nur 44 Sekunden hinter Lategan in ihrem Overdrive Hilux. Der deutsche Daniel Schröder fuhr in seinem VW Amouruk des südafrikanischen PS-Laser-Teams auf einen feinen 14.Platz.
«Normalerweise tue ich mich auf kurzen Etappen immer schwer und brauche etwa 20 km zum Aufwärmen. Aber wir wussten, dass dies für die Reihenfolge auf der ersten Etappe sehr wichtig war, also haben wir ordentlich Gas gegeben», kommentierte Lategan nonchalant seinen Auftakterfolg.
Mattias Ekström, mit seinem Raptor der Zweitschnellste der Etappe, bedauerte einen kleinen Fehler, der ihn nach eigener Einschätzung etwa fünf Sekunden gekostet haben dürfte. Der Schwede meinte: «Das Auto war mit seinem Setup sehr gut zu fahren. Aber dann kam eine Stelle, wo ich dachte die Straße würde schnell nach links führen. Aber es stellte sich heraus, dass da eigentlich eine Haarnadelkurve nach rechts genommen werden musste».
«Ich bin wirklich glücklich, das Rennen als Erster eröffnet zu haben und nun unter den ersten drei zu sein», sagte Dacia-Pilot Al-Attiyah. «Der heutige Tag war wirklich knifflig und nicht einfach, aber ich bin froh, dass ich die Rallye stark und zuversichtlich beginnen konnte».
Sein Sandrider-Mitstreiter Sébastien Loeb meinte zum Dakarstart: «Der sechste Platz ist nicht schlecht, wir wollten unter die ersten Zehn kommen, um unsere Position für die morgige Etappe wählen zu können. Wir hatten eine saubere Prüfung - keine Fehler. Wir haben gesehen, dass einige Jungs schon ziemlich hart gepusht haben, aber bis jetzt ist alles gut für uns».
Das Autoresultat des Prologs zählt nicht als Zwischenergebnis für die Dakar - im Gegensatz jener der Motorradkollegen - sondern bestimmt dafür die Startreihenfolge für die morgen anstehende erste Etappe mit. Die Reihenfolge wird am heutigen Abend im Fahrerlager-Biwak bei einem besonderem Zusammenkommen final ausbaldowert.
Diejenigen, die weiter hinten in der Reihenfolge starten, also außerhalb der Top 10, sollten von günstigeren Bedingungen profitieren. Dabei wird auch schon strategisch an die wichtige 48-Stunden-Chrono-Etappe gedacht.
Ergebnis des Dakar Prologs 2025 (Bisha-Bisha):
1.Henk Lategan/Brett Cummings (Toyota Gazoo Racing) 15m28s
2. Mattias Ekström/Emil Bergkvist (M-Sport Ford) +1s
3. Nasser Al-Attiyah/Edouard Boulanger (Dacia Sandriders) +20s
4. Rokas Baciuška/Oriol Mena (Overdrive Racing) +21
5. Brian Baragwanath/Leonard Cremer (Century Racing) +30s
6 Sébastien Loeb/Fabian Lurquin (Dacia Sandrider) +33s