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Rallye Dakar – die Tücken der Dünen

Von Toni Hoffmann
Kahle/Dr. Schünemann in den Dünen

Kahle/Dr. Schünemann in den Dünen

Auf der zweiten Etappe der Rallye Dakar machte sich die geringe Dünenerfahrung von Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann im Allrad-Prototypen bemerkbar.

Die Deutschen verloren wertvolle Minuten, weil sie sich im Sand festfuhren und einen Waypoint suchten. «Wir befinden uns noch in der Lernphase», hatte Navigator Dr. Thomas M. Schünemann wenige Tage vor Beginn der Rallye Dakar erklärt.

Auf der zweiten Etappe der Wüstenrallye zeigte sich, was der Copilot des HS RallyeTeams meinte. Auf der grossteils sandigen und 240 Kilometer langen Speziale hatten Schünemann und Pilot Matthias Kahle mit vielen kleinen Schwierigkeiten zu kämpfen.

 

Der weiche Wüstensand der Dunas de Ica machte dem HS RallyeTeam schwer zu schaffen: Kahle/Schünemann gingen drei Dünenkämme zu vorsichtig an und fuhren sich auf der Spitze fest, als der SAM mit der Bodenplatte aufsetzte. Mit einer Anpassung der Fahrwerkshöhe will die Mannschaft aus Hamburg dieses Problem in den kommenden Tagen vermeiden. Darüber hinaus büssten Kahle/Schünemann – genau wie zahlreiche andere Teilnehmer – auf der Suche nach einem Waypoint viel Zeit ein.

 

Durch die Schwierigkeiten des heutigen Tages erzielten Kahle/Schünemann auf der heutigen Speziale nur die 36. Position. In der Gesamtwertung liegt der SAM 30D CC mit der Startnummer 317 mit gut einer Stunde Rückstand auf Position 33. Einen sehr guten Tag erlebten dagegen Mathias Behringer, Hugo Kupper und Michael Karg im Racetruck des HS RallyeTeams. Trotz der ungünstigen Startposition als 52. Lkw zeigte das deutsch-niederländische Trio eine sensationelle Leistung. Die Maurer-MAN-Besatzung überholte auf den 240 Kilometern 26 Trucks und 70 Autos, was einem Schnitt von einem Überholmanöver alle 2,5 Kilometer entspricht. Der HS Truck verbuchte Platz 17 in der Tageswertung und liegt in der Gesamtwertung jetzt schon auf der 25. Position.

 

Matthias Kahle: «Der SAM lief auch heute wieder sehr gut. Mit meiner eigenen Leistung bin ich aber ehrlich gesagt nicht zufrieden. Bei der Silk Way Rallye gab es nur ganz wenige Dünenpassagen, das heisst, heute war unser erster richtiger Tag mit einem Allradler in den Dünen. Uns fehlt einfach noch die Erfahrung, wie schnell man einen Dünenkamm in so einem Auto angehen kann – mit 90, 110 oder vielleicht sogar 130 km/h? Dabei waren wir vermutlich etwas zu vorsichtig, wir werden uns aber stetig an das Limit herantasten.»

 

Dr. Thomas M. Schünemann: «Man kann heute definitiv von einem sehr ereignisreichen Tag sprechen! Wir haben uns dreimal festgefahren und sind um einen Waypoint herumgekurvt. Später hat sich vor uns noch ein Lkw in einem Flussbett festgefahren und ein brennendes Auto stand auf der Piste, wobei die Crew glücklicherweise unverletzt war. In der Summe hat das sehr viel Zeit gekostet. Mit dem Tagesergebnis sind wir natürlich nicht zufrieden. Positiv war dafür die Begeisterung der Fans, die überall auf der Strecke standen. Das war gigantisch!»

 

SAM-Teamchef Sven Knorr: «Wir haben jetzt zwei Etappe hinter uns gebracht, eine kurze Aufwärmübung und eine harte Prüfung, und wir hatten bisher noch keine technischen Probleme. Auch wenn wir es noch nicht in Ergebnisse umsetzen konnten, wir sind vom Gesamtpaket des SAM überzeugt und werden uns in den nächsten Tagen Stück für Stück steigern.»

 

So geht’s weiter: Etappe 3, Pisco-Nazca, Gesamtdistanz: 343 km, Speziale: 243 km. Der dritte Tag der Rallye Dakar 2013 beginnt mit einem Paukenschlag. Auf den ersten 100 Kilometern müssen die Teams einen so genannten „Erg“ durchfahren, ein Dünengebiet mit besonders weichem Sand. Wer hier nicht stecken bleibt, kann kurz durchatmen, sollte die Konzentration aber nicht verlieren, da auch die zweite Hälfte der Speziale auf sandigem Untergrund stattfindet und Mensch wie Maschine fordert.

 

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