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Rallye Dakar: Bester Tag für Matthias Kahle

Von Toni Hoffmann
Kahle/Dr. Schünemann auf der 7. Etappe

Kahle/Dr. Schünemann auf der 7. Etappe

Matthias Kahle und Dr. Schünemann holten auf der siebten Etappe der Rallye Dakar ihr bislang bestes Tagesergebnis.

Hohe Berge, hohe Geschwindigkeiten und das HS RallyeTeam in Höchstform: Matthias Kahle, Dr. Thomas M. Schünemann und der SAM 30D CC liessen sich von der sauerstoffarmen Luft auf bis zu 3.900 Höhenmetern nicht beeinflussen und erzielten ihr bestes Tagesergebnis mit einem Schnitt von unglaublichen 112 km/h.

«Die siebte Etappe ist für uns die grosse Unbekannte, da man solche Bedingungen nicht trainieren kann», hatte Dr. Thomas M. Schünemann vor dem Start der Rallye Dakar erklärt. Der Navigator von Matthias Kahle hatte genau wie alle anderen Fahrer gehörigen Respekt vor der 220 Kilometer langen Prüfung von Calama nach Salta, die komplett auf einer Höhe von 3.400 bis 3.900 Metern ausgetragen wurde. Wie würden Mensch und Maschine auf den geringen Sauerstoffgehalt in der Luft reagieren? Das war die grosse Frage, bevor es losging.

 

Die Piloten des HS RallyeTeams und ihr Dienstfahrzeug, der SAM 30D CC, kamen mit den Bedingungen offensichtlich sehr gut zurecht. Auf der Highspeed-Schotterprüfung zeigte Kahle, dass er nicht ohne Grund sieben Deutsche Rallye-Meistertitel auf dem Konto hat. Kahle/Schünemann lieferten eine grandiose Vorstellung ab und waren im Ziel nur 10.25 Minuten langsamer als der siegreiche Stéphane Peterhansel (Mini All4 Racing). Trotz des Leistungsverlusts durch die dünne Höhenluft erreichte der normalerweise 300 PS starke Allrad-Prototyp eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 111,86 km/h!

 

Dabei wäre für die Mannschaft aus Hamburg vermutlich sogar noch mehr drin gewesen, doch genau wie am Vortag fuhren die SAM-Piloten lange Zeit im Staub eines langsameren Kontrahenten. Regis Delahaye (MD Buggy) war diesmal derjenige, der die akustischen Signale des Sentinel-Systems auf einer Distanz von 150 Kilometern überhörte. Mit dem Sentinel macht sich ein schnelleres Fahrzeug beim Vordermann bemerkbar, woraufhin dieser eigentlich Platz machen muss.

 

In der Tageswertung ist das HS RallyeTeam dennoch vor allen direkten Konkurrenten auf Platz 13 zu finden – und so gut wie nie zuvor bei der Dakar 2013. Nach sieben Etappen behaupten Kahle und Schünemann als bestes rein deutsches Team weiterhin die 16. Position in der Gesamtwertung. Allerdings verkürzten sie den Rückstand auf Vordermann Geoffrey Olholm (Toyota Hilux Pickup) auf 7.20 Minuten, den Vorsprung auf die Verfolger Adam Malysz (ebenfalls Toyota) und Christian Lavieille (Dessoude Buggy) bauten sie auf 15.58 bzw. 18.07 Minuten aus.

 

Matthias Kahle: «Das war heute eine richtig schöne Rallyeprüfung. Einfach nur toll! Vor der Speziale waren wir wie alle anderen etwas unsicher, wie sich das Auto in diesen Höhenlagen verhält. Aber ich muss sagen: Der SAM hat wieder einmal wunderbar funktioniert. Wir hatten viel Leistung und auch sonst keine Probleme. Wir wären vermutlich in den Top Ten gelandet, wenn wir nicht über die Hälfte der Prüfung im Staub von Regis Delahaye gefahren wären.»

 

Dr. Thomas M. Schünemann: «An den Ergebnissen sieht man sehr gut, dass wir immer besser in Schwung kommen. Wir steigern uns von Tag zu Tag. Die heutige Prüfung war physisch recht anstrengend, aber Matthias und ich haben das gut weggesteckt. Vom Start bis ins Ziel war das heute eine regelrechte Highspeed-Jagd auf flüssigen und technisch sehr anspruchsvollen Schotterwegen. Morgen wollen wir noch einmal ein so gutes Ergebnis einfahren.»

 

So geht’s weiter: Etappe 8, Salta-Tucumán, Gesamtdistanz: 849 km, Speziale: 470 km. Der letzte Härtetest vor dem wohlverdienten Ruhetag: Die mit 470 Kilometern zweitlängste Speziale der Rallye ist durch einen neutralisierten Abschnitt in zwei Teile unterteilt. Die erste Sektion führt durch die schönste Landschaft Argentiniens mit beeindruckenden Canyons und unzähligen Kakteen. Der zweite Abschnitt kurz vor San Miguel de Tucumán ist Neuland für die Dakar – hier warten schwierige Sandpisten und hohe Temperaturen auf die Teams.

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