Nasser Al-Attiyah stärkt «Dakar»-Führung
Die bislang mit 458 km zweitlängste Prüfung der 37. Rallye Dakar auf dem Abschnitt von Copiapo nach Antofagasta durch die Atacama-Wüste war mit den teils steinigen Pisten und dem Kamelgras etwas für den russischen Marathon-Sportler Vladimr Vasilyev. Der Sieger des letztjährigen FIA Country Cups meisterte die fünfte Entscheidung im Mini des deutschen X-raid-Teams am besten. Mit seinem ersten «Dakar»-Tagessieg kämpfte er sich im Gesamtklassement auf den siebten Gesamtrang.
Für den zweimaligen Tagessieger Al-Attiyah bedeutete die aufkommende Stärke von Vasilyev aber keine Gefahr. Der Dakar-Gewinner von 2011 konnte seine Führung leicht ausbauen. Der Wüstensohn aus Katar setzte sich um 10:35 Minuten von der südafrikanisch-deutschen Toyota-Besatzung Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz, den Siegern der ersten südamerikanischen Auflage, ab. Mit der zweitbesten Tageszeit, 20 Sekunden hinter Vasilyev, haben Yazeed Al-Rajhi/Timo Gottschalk (Saudiarabien/Deutschland) im zweiten Toyota Hilux ihren dritten Rang (20:29 Minuten Rückstand) gestärkt.
Ein weiteres persönliches Ausrufezeichen bei der siebten südamerikanischen Ausgabe setzte nach einer bislang eher glücklosen «Dakar» der amerikanische Exzentriker Robby Gordon. Er markierte in seinem wuchtigen Gordini-Hummer die drittbeste Tageszeit. Im Gesamtklassement rangierte er aber weiter außerhalb der Top 20.
Peterhansel kommt
Der elffache Rekordsieger Stéphane Peterhansel schaffte beim Peugeot-Comeback mit dem neuen zweiradgetriebenen 2008 DKR endlich den Sprung in die Top 10. Nach dem fünften Tag rangierte «Mr. Dakar» mit einem Rückstand von 1:19:17 Stunden als bester «Löwe» auf dem neunten Platz. Hingegen haben seine Peugeot-Kollegen Carlos Sainz und Cyril Despres inzwischen das Pech mit an Bord der beiden anderen 2008 DKR. Sainz, Gewinner 2010, ist nach dem Turboladerschaden am Mittwoch in der Gesamtwertung weg vom Fenster und kann höchstens nur noch mit einzelnen Tagesleistungen glänzen. Despres, seines Zeichens fünffacher Triumphator bei den Motorrädern, wurde bei seiner Jungfernfahrt auf vier Rädern in den letzten beiden Tagen arg gebeutelt. Nach dem Kupplungsschaden am Vortag steckte er am Donnerstag für mehr als 90 Minuten wegen eines weiteren mechanischen Problems fest. Während sich Sainz, so laut einer Peugeot-Meldung auf Twitter, mit einer Rolle verabschiedete, hatte Despres das Etappenziel in Antofagasta am späten Abend noch nicht erreicht.
Das beste deutsche Team Stephan Schott/Holm Schmidt konnte sich im Mini bei ihrer siebten «Dakar» inzwischen auf den 22. Gesamtrang verbessern.
Ergebnis nach der 5. von 13 Prüfungen (458 km):
1. Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Mini ALL4 Racing, 16:53:26
2. De Villiers/Von Zitzewitz (ZA/D), Toyota Hilux, + 10:35 min.
3. Al-Rajhi/Gottschalk (SAU/D), Toyota Hilux, + 20:29
4. Holowczyc/Panseri (PL/F), Mini ALL4 Racing, + 48:55
5. Van Loon/Rosegaar (NL), Mini ALL4 Racing, + 53:25
6. Ten Brinke/Colsoul (NL/B), Toyota Hilux, + 56:19
7. Vasilyev/Zhilsov (RUS), Mini ALL4 Racing, + 1:09:52 h.
8. Laveille/Maimon (F), Toyota Hilux, + 1:13:59
9. Peterhansel/Cottret (F), Peugeot 2008 DKR, + 1:19:17
10. Rakhimbayev/Nikolaev (KAZ/RUS), Mini ALL4 Racing, + 1:21:32
Ergebnis der 5. Prüfung (458 km):
1. Vasilyev/Zhilsov (RUS), Mini ALL4 Racing, 4:19:18 h.
2. Al-Rajhi/Gottschalk (SAU/D), Toyota Hilux, + 20 sec.
3. Gordon/Campbell (USA), Gordini-Hummer, + 1:25 min.
4. Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Mini ALL4 Racing, + 3:24
5. Peterhansel/Cottret (F), Peugeot 2008 DKR, + 4:04
6. De Villiers/Von Zitzewitz (ZA/D), Toyota Hilux, + 5:44
7. Holowczyc/Panseri (PL/F), Mini ALL4 Racing, + 8:49
8. Roma/Perin (E/F), Mini ALL4 Racing, + 10:02
9. Van Loon/Rosegaar (NL), Mini ALL4 Racing, + 11:35
10. Terranova/Graue (RA), Mini ALL4 Racing, + 11:54