DTM-Quintett: Fahrstunden auf der Nordschleife
Daniel Juncadella
Die DTM befindet sich nach der Titelentscheidung in Hockenheim vor gut einer Woche im Winterschlaf. Wobei: Nicht ganz. In dieser Woche finden erste Testfahrten im Hinblick auf die neue Saison mit den neuen Autos und dem neuen Reglement statt. Für einige Fahrer geht es nach Oschersleben zu den Tests, andere wiederum versuchen sich in anderen Serien und anderen Autos.
Gleich fünf DTM-Fahrer waren am vergangenen Wochenende auf der legendären Nürburgring-Nordschleife unterwegs. «Ich habe lange gebettelt, jetzt habe ich endlich die Freigabe bekommen», sagte Lucas Auer, der sich beim Finale der VLN Langstreckenmeisterschaft einen Traum erfüllte. «Ich bin zuvor einmal mit dem Privatwagen dort gefahren und es war atemberaubend. Es gab schon einige Passagen, die mir gehörig Respekt eingeflößt haben», so Auer weiter.
Doch bei ihm und den anderen Piloten ging es nicht nur um die Erfüllung von Träumen, sondern auch um etwas Grundsätzliches, denn Auer und Co. machen ihren «Nordschleifen-Führerschein». Dabei geht es um Erfahrungen und ausreichend Runden für den sogenannten DMSB Permit Nordschleife A.
Mercedes-Markenkollege Felix Rosenqvist erlebte gemeinsam mit Auer in einem Toyota GT86 - genauer gesagt in zweien - sein erstes Mal. Denn Rosenqvist und Auer bildeten gemeinsam mit Daniel Juncadella ein Fahrertrio, das auf zwei Fahrzeugen gemeldet wurde.
Auch zwei BMW-Piloten waren in der Grünen Hölle unterwegs. Die beiden BMW-Fahrer Bruno Spengler und António Félix da Costa teilten sich mit Kuno Wittmer das Cockpit eines BMW 235i Racing. Da beide bereits an einem VLN-Lauf teilgenommen und damit die Mindestanforderungen – 18 Runden in mindestens zwei Rennen – für die DMSB Nordschleifen Permit A erfüllt haben, können sie in Zukunft in den GT3-Boliden auf der Nordschleife an den Start gehen. Auch Juncadella hat nach dem erneuten Einsatz den Nordschleifen-Führerschein sicher.
Auer und Rosenqvist müssen allerdings noch «nachsitzen» und noch einen weiteren Lauf in einem kleinen Auto absolvieren. «Das ist auch ganz gut so», sagte Auer. «Man sollte die Strecke erstmal sehr gut kennen, bevor man sich an das Limit begibt.»