Keine Maßnahmen gegen BMW, Trio feiert Glücksgriff
Timo Glock, Paul di Resta und Bruno Spengler
Streng genommen müsste sich Paul di Resta nun eifrig um noch mehr Nachwuchs bemühen. Einige Monate nach der Geburt seines Sohnes Leo gewann der Schotte im Vorjahr das erste Rennen beim Saisonauftakt in Hockenheim.
Etwas mehr als ein Jahr später siegte er erneut – wenige Tage nach der Geburt seiner Tochter Pearla. Ihr widmete der Mercedes-Pilot dann auch den Sieg beim fünften Saisonrennen der DTM in Budapest.
Und seiner Frau Laura. «Sie hat die ganze Arbeit, ich hatte den spaßigen Part. Es ist eine komplett neue Welt, Kinder zu haben. Sie sind die Highlights meines Lebens», sagte di Resta.
Nun war es nicht nur seine Tochter, es war vor allem die Safety-Car-Phase in der Anfangsphase des Rennens in Kombination mit seiner aggressiven Strategie, früh zum Reifenwechsel in die Box zu kommen, was ihm den achten Sieg seiner Karriere bescherte.
«Wir mussten eine sehr aggressive Strategie wählen, weil Audi sehr, sehr schnell war. Timo Glock hatte ich im Griff, er war einfach nicht nah genug an mir dran», so di Resta, der genauso strahlte wie seine beiden BMW-Konkurrenten Timo Glock und Bruno Spengler, die eine ähnliche Strategie gewählt und ebenfalls Glück mit dem Rennverlauf hatten. Und um 18.17 Uhr endgültig jubeln konnten, wenn sie denn überhaupt gezittert hatten.
Die Safety-Car-Phase hatte nämlich BMW-Kollege Maxime Martin ausgelöst, der mit dem Abstellen seines Autos auf der Strecke zum für BMW perfekten Zeitpunkt für Stirnrunzeln gesorgt hatte. Böse Zungen behaupteten sogar, es sei ein abgekartertes Spiel gewesen. Der Belgier beteuerte, dass seine Bremsen blockiert hätten, eine Untersuchung wurde trotzdem eingeleitet. Die letztendlich damit endete, dass nichts weiter unternommen wird, die Gerüchte waren also komplett haltlos.
Zufrieden mit Platz zwei war Timo Glock. «Damit haben wir absolut nicht gerechnet», sagte er. «Zum Glück haben wir vor der Safetycar-Phase gestoppt, das war Gold wert. Ohne diese Situation hätten wir heute keinen Blumentopf gewonnen, geschweige denn 18 Punkte geholt. Am Anfang war ich schneller als Paul, habe mich aber bewusst zurückgehalten, um meine Reifen zu schonen.» Vor allem hatte Glock selbst für den Coup gesorgt. Denn abgemacht war angesichts von Startplatz 14 ein Stopp um Runde zehn herum, Glock entschied jedoch, den Stopp früher zu absolvieren. Und bewies so ein glückliches Händchen.
Spenglers Erfolgsgeheimnis war ein zweiter Boxenstopp zum richtigen Zeitpunkt, unmittelbar zu Beginn der Safetycar-Phase. «Nach dem Reifenwechsel nach der ersten Runde musste ich noch einmal stoppen, sonst hätte ich gegen Rennende sicher Probleme mit den Reifen bekommen», sagte der DTM-Champion von 2012, der sich in den letzten zwei Runden mit Händen und Füßen erfolgreich gegen Rockenfellers Angriffe wehren konnte. «Mike war schnell unterwegs, der schnellste Fahrer im Feld heute. Wenn das Rennen länger gedauert hätte, hätte ich ihn wohl kaum hinter mir halten können», sagte Spengler.