Mercedes: Kehrt Pascal Wehrlein in die DTM zurück?
Sitzt Pascal Wehrlein bald wieder in einem DTM-Cockpit?
Ein großer Trost war es nicht. Denn auch wenn Zahlen nicht lügen, kann sich Mercedes von Platz zwei in der Herstellerwertung nichts kaufen. Zweite Kraft noch vor BMW, aber sehr deutlich hinter Audi. Im Grunde war es nur Lucas Auer, der lange um den Titel mitfahren konnte, am Ende aber abreißen lassen musste. Der 23-Jährige beendete die Saison auf Platz sechs.
Die restlichen fünf Piloten hatten mit dem Kampf um die Meisterschaft nichts zu tun. Robert Wickens, Gary Paffett und Paul di Resta landeten in der Endabrechnung auf den Plätzen neun bis elf. Durchschnitt, mehr nicht. Bei den Erwartungen an die Routiniers durchaus eine Enttäuschung. «Ich hätte mir eine geschlossenere Mannschaftsleistung gewünscht. Der Luggi war fast immer vorne dabei, die anderen fünf können das aber eigentlich auch», sagte Mercedes-Teamchef Ulrich Fritz.
Zugang Edoardo Mortara bekam in seiner ersten Mercedes-Saison fast gar nichts auf die Kette, Maro Engel gelang ein Sieg in Moskau, viel mehr aber auch nicht. Beide belegten die Gesamtplätze 14 und 15.
«Edo hatte seine guten Momente, aber er hat sich nur schwer an das neue Umfeld gewöhnt. Er hat aber das Fahren nicht verlernt. Er wird 2018 einen großen Schritt nach vorne machen», sagte Fritz. Engel wird bei Mercedes trotz seiner DTM-Vergangenheit als Neuling gesehen, er habe es «ganz gut gemacht», sagte Fritz über den 32-Jährigen. Unter dem Strich gelten Auer, Paffett und Mortara als gesetzt, auch Engel dürfte an Bord bleiben. Er fährt vermutlich aber auch weiterhin in der Formel E.
Fritz sieht für die finale Mercedes-Saison in der DTM zwar keinen allzu großen Veränderungsbedarf, wie er sagte, doch seit Mittwoch steht fest, dass er handeln muss: Denn Robert Wickens wird 2018 in der IndyCar-Serie an den Start gehen. Heißt: Ein Cockpit wird frei. Sollte Paul di Resta einen Platz bei Williams für die kommende Formel-1-Saison bekommen, wären es sogar zwei vakante DTM-Cockpits.
Zwei Kandidaten hat Mercedes im eigenen Stall: Die Ersatzfahrer Daniel Juncadella und Maximilian Günther. Juncadella war bis einschließlich 2016 noch Stammfahrer, Günther wird in der kommenden Woche erneut bei den Young Driver Tests im Auto sitzen.
Aber: Bei ihm stellt sich die Frage, ob es für ihn sinnvoll ist, sich ein Jahr in der DTM zu versuchen. Die Vergangenheit hat gezeigt: Frischlinge brauchen in der Regel zwei, drei Jahre, um wirklich Fuß zu fassen. Es ist auch kein Geheimnis, dass Günther in die Formel 1 will.
Ein Name wurde zuletzt aber immer wieder gehandelt: Pascal Wehrlein. Der Champion von 2015 hat immer noch keinen Vertrag für eine weitere Formel-1-Saison. Ob er bei Sauber bleiben kann, ist offen, bei Williams dürften trotz der Unterstützung durch Mercedes di Resta, Felipe Massa oder Robert Kubica das Cockpit unter sich ausmachen. Dass er am Dienstag, exakt zwei Jahre nach seinem Titelgewinn in der DTM ein Foto seines damaligen Triumphs twitterte und dass er beim Saisonfinale in Hockenheim vor Ort war, kann man als Indizien werten. Fakt ist: In der DTM wäre aktuell ein Cockpit für ihn frei.