Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Nach Formel-1-Flaute: Wehrlein feiert Überholmanöver

Von Andreas Reiners
Pascal Wehrlein

Pascal Wehrlein

Pascal Wehrlein ist zurück in der DTM und fährt auf Anhieb vorne mit. Seine Bilanz nach dem Auftakt fällt positiv aus. Vor allem das Überholen macht ihm nach zwei Jahren Flaute in der Formel 1 wieder richtig Spaß.

Pascal Wehrlein hat richtig Spaß. So viel Spaß, dass er sich manchmal selbst bremsen muss. Denn: Nach zwei Jahren in der Formel 1 kann er endlich wieder überholen. Da kann es auch schon mal leicht emotional werden. Dann kommt die Faust. Oder ein breites Grinsen.

«Ich erwische mich dann immer selbst dabei und sagte mir dann: "Hey, konzentriere dich aufs Rennen und mach nicht so einen Scheiß.“ Aber es macht sehr viel Spaß», sagte er nach seinem gelungenen Comeback mit den Plätzen fünf und sechs in Hockenheim.

Bedeutet: Der 23-Jährige ist mit 18 Punkten gemeinsam mit Mike Rockenfeller und Lucas Auer Gesamtdritter. Eine Ausbeute, die ihn zufriedenstellt. Erst einmal. «Die Bilanz ist sehr positiv, damit hätte ich nicht gerechnet.» Einen Wermutstropfen gab es aber schon: das Qualifying, vor allem am Sonntag, als er nur auf Startplatz elf fuhr.

Ein bisschen ärgerte er sich im Sonntagsrennen aber über den Boxenstopp, der zu spät kam und ihn wieder hinter Joel Eriksson zurückwarf. Der BMW-Rookie wurde am Ende Vierter. Was zeigt, was möglich gewesen wäre. «Wenn das Rennen etwas länger gegangen, wäre es noch interessant geworden», weiß Wehrlein.

Mit dem Funkverbot steht er nach zwei Rennen noch auf Kriegsfuß. Im Rennen darf er theoretisch alles sagen, ihm wird nur nicht mehr geantwortet. Zwischen Fahrer und Team findet also keine Kommunikation statt. Die Aufforderung zum Boxenstopp erhält er per Pitboard. Wehrlein weiß, dass es vor allem um das Thema Teamorder geht.

Trotzdem: «Das macht einfach alles kompliziert. Für die Fans ist es sicher auch interessant, wenn sie hören, was zwischen Fahrer und Team kommuniziert wird.»

Der Aufwand für ihn ist größer als noch 2015, als man noch alles sagen durfte: «Ich muss alles auswendig lernen, die Strategie ist sehr schwierig. Ich muss voll und ganz auf das Team vertrauen. Und die wissen auch nicht immer ganz, ob ich am Limit bin, wie die Reifen sind, ob ich reinkommen muss.» Damit er selbst abschätzen kann, ob er in die Box muss, muss er wissen, «welche Zeit der Fahrer fährt, der zwei oder eine Runde vor mir in die Box gekommen ist. Dann erst kann ich sehen, welche Zeiten ich fahre und ob ich reinkommen muss».

Aber: «Das Wichtige ist: Die Pace ist da und ich komme gut zurecht. Und ich lerne in jedem Rennen.»

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