Legendär und wild: Früher war in der DTM mehr Party
Mattias Ekström: Die Äbte waren beim Feiern weit vorne
Man muss die alten Hasen fragen. Diejenigen, die Anfang der 2000er in der DTM dabei waren. Die mittendrin waren. Die mitgefeiert haben. Die sind voll des Lobes, kommen aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. Wie Timo Scheider zum Beispiel. Martin Tomczyk. Oder Mattias Ekström.
Sie schwärmen nicht nur von den Kämpfen auf der Strecke, sondern auch vom Drumherum, vom Miteinander. Denn das gab es damals noch. Da saß man zusammen, ließ ein Rennwochenende Revue passieren. Da wurde gefeiert. Und wie. Auch wenn man verloren hatte.
2001, nach dem ersten Rennsieg vom Abt-Team, setzte sich der damalige Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug auf einen Gabelstapler und karrte einige Kästen Bier von der Mercedes-Hospitality zur Konkurrenz. Und dann wurde ges....feiert.
Hans-Jürgen Abt hat heute noch in seinem Büro ein Bild von Haug hängen, auf dem steht: «Erst trinkt ihr unser Bier leer und dann nehmt ihr uns noch die Pokale weg.»
Deshalb sagt auch Ekström: Einen Vergleich der besten Partys gewinnt nicht Audi, sondern die Äbte. «Vor dem Werkseinstieg von Audi gab es Partys, die ich vorher noch nie so gesehen hatte. Nach dem Einstieg ging es aber etwas ruhiger zu, da flogen keine Luftgitarren aus Pflanzen mehr herum.» 2000 bis 2004, 2005, bestätigen andere Weggefährten, war in der neuen DTM die beste Zeit.
Ekström sagt: «Die Kultur hat sich seitdem leider geändert. Damals war es Standard, dass es wild war. Ich war dabei, habe nicht getrunken und habe nur mit großen Augen zugeschaut. Die besten Partys waren 2002 bis 2004, die Abschlusspartys. Ich war immer am frühesten weg, so gegen zwei Uhr. Wenn ich dann um acht Uhr in die Lobby kam, kamen mir die Leute noch entgegen oder haben beim Frühstück immer noch Party gemacht.»