Aston Martin: Gibt es in Misano die nächsten Punkte?
Aston Martin punktete bislang in jedem Rennen
Der 4,226 km lange Kurs stand im vergangenen Jahr zum ersten Mal im DTM-Rennkalender, damals noch als Nachtrennen. Die Rennstrecke besteht hauptsächlich aus langsamen und mittelschnellen Kurvenpassagen, besitzt aber auch zwei schnelle Kurven sowie drei mittellange Geraden.
Angesichts der Vielzahl an verschiedenen Kurventypen stellt die Suche nach dem richtigen Setup die Fahrer und Ingenieure vor eine schwierige Aufgabe.
Neben dem fordernden Streckenverlauf werden wohl auch die erwarteten hohen Temperaturen den Autos und vor allem den Reifen zusetzen.
Entsprechend müssen die Teams versuchen, unter diesen Bedingungen das Beste aus den Pneus herauszuholen, was in den Rennen zu einigen interessanten Strategien und vielen Überholmanövern führen könnte.
Für Paul Di Resta erwies sich der Misano World Circuit Marco Simoncelli bei seinem Debüt im Vorjahr als erfolgreiches Pflaster. Der DTM-Champion des Jahres 2010 schrieb sich bei der DTM-Premiere des italienischen Kurses 2018 als erster Pole-Setter und als erster Sieger in die Geschichtsbücher ein.
«Ich habe Misano vom letzten Jahr noch in sehr schöner Erinnerung», sagt di Resta. «Ich gewann dort das erste DTM-Rennen von der Pole Position aus und das obendrein bei Dunkelheit. Die Strecke mit einer Kombination aus mittelschnellen Kurvenpassagen und langsamen Spitzkehren erfordert einen ganz speziellen Fahrrhythmus.»
Nach der Nachtpremiere im Vorjahr tritt die DTM in diesem Jahr zum ersten Mal mit den neuen Turbo-Motoren in Misano an. Der erwartete Topspeed mit den Vierzylinder-Turbos liegt bei 262 km/h. Die Streckenoberfläche gehört nicht zu den glattesten im Kalender, die Autos können jedoch über die relativ flachen Kerbs fahren, ohne dadurch einen Nachteil zu haben.
«In diesem Jahr fahren wir ja bei Tageslicht und nicht bei Nacht wie im vergangenen Jahr, was alles etwas überschaubarer und leichter machen sollte», blickt di Resta auf das kommende Rennwochenende voraus. «Ich bin gespannt, wie sich die Mehrleistung unseres neuen DTM-Fahrzeugjahrgangs im Fahrverhalten und auf die Reifen-Degregation auswirken werden. Unser Ziel muss sein, wieder in die Punkteränge zu fahren.»
Das gelang bislang in jedem der vier Rennen. «Der Start in die Saison war trotz einiger zu erwartender technischer Kinderkrankheiten vielversprechend», bestätigt Teamchef Dr. Florian Kamelger. «Unsere Fahrer haben bislang in allen vier Rennen Punkteresultate eingefahren, das ist mehr als wir erwarten konnten.»
«Als Folge der kurzen Konstruktionszeit des Aston Martin Vantage DTM, der vom Projektstart bis zur ersten Testfahrt in gut 90 Tagen entwickelt wurde, fehlt uns natürlich wertvolle Entwicklungszeit vor der Saison», erklärt Kamelger weiter. «Deshalb sind die Rennwochenenden jetzt für uns auch gleichzeitig Testfahrten, die dazu dienen, technische Probleme zu erkennen und sukzessive zu beseitigen.»
Die nächste Gelegenheit dazu erhält das Team am kommenden Wochenende in Misano, wo das Fahrer-Quartett bestehend aus Jake Dennis, Paul Di Resta, Daniel Juncadella und Ferdinand von Habsburg gleichzeitig auch den positiven Trend der ersten vier Saisonläufe fortsetzen möchte. «Jake Dennis hat mit seinem sechsten Rang und seiner Performance in Zolder gezeigt, dass der Aston Martin Vantage DTM das Potenzial für zukünftige DTM-Erfolge hat», betont Kamelger. «Daran wollen wir beim bevorstehenden Rennwochenende in Misano weiter arbeiten.»