DTM-Megaduell Rossi vs. Dovizioso? «Warum nicht?»
Andrea Dovizioso und Valentino Rossi
Man kann das so deutlich sagen: Das Versprechen von Valentino Rossi, «in naher Zukunft» in der DTM als Gaststarter fahren zu wollen, sorgt bei den Beteiligten für Euphorie. Rossi. MotoGP-Legende. Megastar. Ein Coup.
Den man aber noch ein bisschen steigern kann. Denn am vergangenen Wochenende debütierte Rossis Rivale Andrea Dovizioso in Misano in der DTM, war Gaststarter beim Audi-Kundenteam WRT.
Und überzeugte, schaffte einen zwölften und 15. Platz. Wobei vor allem der zweite Blick überzeugte. Der Ducati-Werksfahrer hatte so viel Spaß, dass er eine Rückkehr nicht ausschloss.
Um dann gegen Rossi ein «DTM-Gaststarter-Duell» der MotoGP-Superstars auf der Strecke auszutragen?
«Warum nicht? Das kann ein schöner Kampf werden», sagte er SPEEDWEEK.com. «Vor allem ist es gegen ihn dann etwas realistischer, wenn er auch dabei ist, denn gegen die Stammfahrer ist es echt schwierig.»
Das Gaststarter-Duell wollte DTM-Chef Gerhard Berger bereits in diesem Jahr in Misano realisieren, es scheiterte allerdings an Rossis Yamaha-Vertrag. Dovi im Audi, Rossi im BMW – das war Bergers Traum.
2019 erfüllte er sich zur Hälfte, 2020 dann ganz? «Wie sagt Jens Marquardt (BMW-Motorsportdirektor, Anm.d.Red.) immer: Die Wundertüte wird später aufgemacht. Aber wieso nicht? Wie sprechen mit mehreren sehr spannenden Gastfahrer-Kandidaten. Wir haben mit Alex Zanardi 2018 gut vorgelegt, und wir versuchen, in der Richtung weiterzumachen», sagte Marquardt-Vertreter Rudolf Dittrich, bei BMW-Motorsport Leiter der Fahrzeugentwicklung, SPEEDWEEK.com.
Rossi hat Doviziosos Auftritt übrigens verfolgt, was den 33-Jährigen ihn überrascht. «Er hat eine große Leidenschaft für den Rennsport. Und: Er wollte verstehen und analysieren, was Motorradfahrer in dieser Meisterschaft schaffen können.»
Das war für Rookie Dovizioso eine Menge. Von DTM-Chef Gerhard Berger gab es ebenso Lob wie von den Konkurrenten oder Audis Motorsportchef Dieter Gass.
«Was Dovi abgeliefert hat, ist sensationell. Das ist Wahnsinn, das war eine riesige Leistung, die man gar nicht groß genug respektieren kann», sagte Gass SPEEDWEEK.com. Und bestätigte: «Und ihn noch einmal an den Start zu bringen – da spricht gar nichts dagegen.»
Gass weiter: «Wenn die beiden in Misano fahren würden, das wäre eine riesige Inspiration für das gesamte Event. Aber: Der Dovi ist jetzt ein Rennwochenende gefahren, aber Valentino hat richtig Erfahrung in einem Rennauto. Das wäre spannend.»
Rossi saß sogar schon einmal in einem DTM-Auto, 2006 war das. Damals testete er einen Mercedes und fuhr auf Anhieb schnelle Zeiten. «Das war toll. Das Level ist heute sehr hoch. Ich verfolge die DTM seit den 90er Jahren. Jetzt haben die Autos noch mehr Power und machen sicher noch mehr Spaß», sagte er Sat.1.