Darum fährt Aston Martin auch 2020 mit vier Autos
Aston Martin bleibt bei vier Autos
18 Autos machen aktuell das Starterfeld in der DTM aus. 2016 waren es noch 24 gewesen, als BMW, Audi und Mercedes jeweils acht Autos stellten. Audi und BMW haben inzwischen auf sechs reduziert, dazu kommen vier Aston Martin und zwei Audi des Kundenteams WRT.
Keine Frage: Weitere Autos werden dringend gesucht, um das Feld aufzufüllen und abwechslungsreicher zu gestalten. Wir erinnern uns: BMW ging das Comeback 2012 mit sechs Autos an, um dann ein Jahr spöter auf acht Boliden aufzustocken.
Aston Martin wird 2020 allerdings nicht mit der Konkurrenz von Audi und BMW gleichziehen und mehr Autos stellen. Heißt: Die britische Luxusmarke setzt mit dem Einsatzteam R-Motorsport sehr wahrscheinlich weiterhin vier Autos ein.
Das bestätigte Teamchef Florian Kamelger bei SPEEDWEEK.com. «Zum jetzigen Zeitpunkt ist der Einsatz von mehr Autos nicht geplant.»
Die Gründe liegen auf der Hand. Eigentlich war der Einstieg erst für 2020 vorgesehen. Der kurzfristige Einstieg 2019 dann auch nicht unbedingt von Anfang an mit vier Autos. Kamelger: «Die Beteiligung an der Saison 2019 war mit einem enormen Kraftakt verbunden, um überhaupt vier Autos nach 90 Tagen Bauzeit zum Saisonbeginn an den Start zu bringen. Diese Anzahl von Fahrzeugen war ursprünglich nicht geplant. Die Folge war, dass wir mangels Entwicklungszeit während der Saison Schritt für Schritt Zuverlässigkeitsprobleme beseitigen müssen.»
Das gelingt dem Neuling immer besser. Auch der Rückstand auf die Konkurrenz schmilzt, Fahrten in die Punkte werden unter normalen Umständen mehr und mehr zur Normalität. 2020 soll das die Regel werden, außerdem will man natürlich irgendwann auch regelmäßig ganz vorne angreifen.
«Im nächsten Jahr wollen wir uns mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln deshalb auf die Weiterentwicklung und den Einsatz von weiterhin vier Aston Martin Vantage DTM-Fahrzeugen konzentrieren, um von Anfang an die Zuverlässigkeit und Wettbewerbsfähigkeit sicher zu stellen. Der Einsatz weiterer Fahrzeuge würde unsere im Vergleich zu den Wettbewerbern begrenzten Ressourcen überfordern», sagte Kamelger.
Bleibt das Fahrer-Quartett?
Was die Fahrer betrifft, hat sich Kamelger das Pokerface der Konkurrenz bereits perfekt angeeignet. Denn wenn über etwas in der DTM in der Regel gar nicht gesprochen wird, dann sind es Verträge.
«Wir haben Verträge mit den Fahrern und darüber werde ich in der Öffentlichkeit nicht sprechen», sagte der Teamchef auf die Frage, ob er 2020 auf das Quartett um die Routiniers Paul di Resta und Daniel Juncadella sowie die Rookies Jake Dennis und Ferdinand von Habsburg setzt. Hört man Kamelger zu, spricht nichts dagegen.
«Ich wusste, dass Dani ein schneller Junge ist, der einer dieser Fahrer ist, die ein gutes Umfeld benötigen, die sich wohlfühlen müssen, um das ganze Potenzial abrufen zu können. Das geben wir ihm. Er entwickelt sich zu einer Führungspersönlichkeit im Team, er ist ein Teamplayer und ein guter Typ. Ich freue mich, dass es für ihn im Moment so ausgeht», sagte Kamelger über Juncadella, der sich mit sehr starken Leistungen zur gar nicht mehr so heimlichen Nummer eins gemausert hat.
«Paul hat viel Pech gehabt zuletzt, ist zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen. Das kann mal passieren. Er ist reif und erfahren genug, dass er sich davon die Motivation nicht nehmen lässt», so Kamelger über di Resta, der zum Beispiel in Brands Hatch zum dritten Mal in Folge Probleme mit dem Funk hatte und die Zuschauer mit einem seltenen emotionalen Ausbruch unterhielt.
Die beiden Rookies Dennis und von Habsburg erfreuen Kamelger ebenfalls. «Sie haben sehr gut überzeugen können. Sie machen es sehr gut und arbeiten hart. Das zeigt, dass wir in der Fahrerauswahl das Richtige gemacht haben.»