Eine Ära endet: Stuck macht als DMSB-Boss Schluss
Hans-Joachim Stuck
Bis zur Jahreshauptversammlung am 18. April 2020 werden die übrigen DMSB-Präsidiumsmitglieder die Geschäfte gemeinsam führen und insbesondere die turnusgemäßen Wahlen vorbereiten. Hans-Joachim Stuck gab persönliche Gründe für seinen Rückzug an: «Mein Ziel war es immer, dem Motorsport nach meiner aktiven Karriere ein bisschen von dem zurückzugeben, was ich über die vielen Jahrzehnte erleben durfte. Das ist mir in vielen Bereichen gelungen. Nun möchte ich das Amt aber in andere Hände legen.»
Nach seinem Abschied aus dem aktiven Rennsport übernahm Stuck 2012 das Amt des DMSB-Präsidenten für zwei Amtsperioden und konnte dabei zahlreiche wichtige Weichenstellungen vornehmen. Das Thema Sicherheit, das ihm schon als Aktiver sehr am Herzen lag, trieb er dabei mit zahlreichen Initiativen voran – neben vielen Detailverbesserungen wird dabei insbesondere sein Engagement rund um die Nürburgring-Nordschleife in Erinnerung bleiben. Unter Stucks Leitung setzte sich der DMSB stark für den Erhalt der Streckenlizenz der Nordschleife ein, die in dieser Zeit auch durch viele bauliche Maßnahmen sicherer wurde.
Eine wichtige Säule waren die umfangreichen Strukturreformen des DMSB, die sich über mehrere Jahre hinzogen und 2017 – im Jahr des 20. Jubiläums des Verbandes – unter anderem in einer Neudefinition wichtiger Gremien gipfelten. Fachausschüsse und Exekutivkomitee des DMSB sind seitdem auf eine stärkere Beteiligung der aktiven Motorsportler und der Veranstalter ausgerichtet. Zu den vielen Neuerungen in Stucks Amtszeit gehört beispielhaft auch die Einführung einer DMSB-App für Smartphones, die zunehmend als wichtiges Kommunikations- und Informationsmittel sowie als elektronischer Lizenznachweis dient.
Hans-Joachim Stuck setzte mit dem erfolgreichen ehrenamtlichen Engagement für den DMSB eine Karriere fort, die ihn zu einem der wohl bekanntesten Piloten der Welt machten. Der 1951 in Garmisch-Partenkirchen als Sohn des berühmten Rennfahrers Hans Stuck senior geborene «Striezel» Stuck trat seit 1969 in unzähligen Rennen und Meisterschaften an. Schon 1972 wurde er Deutscher Rennsportmeister und wechselte danach zunächst in den Formel- und Sportwagenbereich.
So absolvierte er Rennen in der Formel 1 und trat in der Langstrecken-WM an, die er 1985 als Weltmeister abschloss. Besonders erfolgreich war er immer wieder im Tourenwagen und GT. So wurde er Vizemeister er in der Deutschen Rennsport-Meisterschaft (1981 und 1983) sowie der Tourenwagen-WM (1984). 1990 gewann er die DTM. Zu den zahlreichen Siegen im Langstreckensport gehören die 24h-Rennen von Le Mans (1986 und 1987) und auf seiner Lieblingsrennstrecke, dem Nürburgring (1970, 1998, 2004).