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Kubica vor DTM-Debüt: «Angst macht mir das nicht»

Von Andreas Reiners
Robert Kubica

Robert Kubica

Robert Kubica fiebert seinem DTM-Debüt entgegen, er hat Respekt vor der Aufgabe und der Herausforderung. Wir haben mit dem Polen gesprochen.

Man hört sie heraus, die Sehnsucht. Die Vorfreude. Den Drang, sich beweisen zu wollen. Immer wieder betont Robert Kubica im Gespräch mit SPEEDWEEK.com, dass ihm 2019 in der Formel 1 das Racing gefehlt hat.

Die engen Duelle, am Limit, Rad an Rad, das ständige Messen mit der Konkurrenz. Es ist die größte Hoffnung, die er mit dem Einstieg in die DTM verbindet: Endlich wieder mittendrin anstatt nur dabei zu sein.

«Das letzte Jahr war nicht einfach, aber ich habe es trotzdem in die Formel 1 geschafft, nach allem, was passiert war», sagte er. «Das hat mir eine Menge gegeben, sowohl Erfahrung, aber auch das Wissen, dass ich immer noch performen kann.»

Allerdings war er im hoffnungslos unterlegenen Williams chancenlos, auch gegen seinen Teamkollegen George Russell. «Ich hoffe, dass ich durch die DTM die Möglichkeit bekomme, wieder zu racen. Ich hoffe, dass ich in der DTM konkurrenzfähiger sein werde. Denn klar: Wenn ich Erfolg habe, wäre das eine große Befriedigung.»

Doch die Vergangenheit zeigt, dass es Formel-1-Stars nicht unbedingt einfach hatten mit dem Umstieg von einem Formel-1- auf den Tourenwagen. Kubica kennt die eher bescheidenen Statistiken der Vorgänger wie David Coulthard oder Heinz-Harald Frentzen oder auch von BMW-Kollege Timo Glock, der anfangs ebenfalls arge Probleme hatte.

«Das zeigt, wie hart der Wettbewerb ist und wie unterschiedlich die DTM zur Formel 1 ist. Meine Erfahrung aus den letzten 15 Jahren auf der Strecke wird nicht unbedingt hilfreich sein. Angst macht mir das aber nicht», stellte er klar.

Er weiß aber: «Es ist eine der härtesten Herausforderungen meines Lebens. Ich habe einen riesigen Respekt vor der Serie und den Fahrern und weiß, dass es schwierig wird. Es wird hart, denn die Fahrer sind sehr talentiert und kennen die Serie sehr gut.»

Hinzu kommt, dass er nicht viel Zeit hat, um sich umzustellen. Vom 16. bis 18. März testet die DTM in Monza, dann steht auch schon der Saisonauftakt in Zolder (24. bis 26. April) auf dem Programm. Auch die Rennwochenenden selbst sind sehr kompakt, mit wenig Zeit im Auto und wenig Zeit, zu testen. Kubica: «Als Rookie ist das nicht einfach. Eine Herausforderung, aber auch eine Möglichkeit für mich.» Herausforderung – auch dieses Wort fällt immer wieder.

Welche konkreten Ziele hat er sich gesetzt? Sportliche Kampfansagen gibt es wenig überraschend keine, Kubica bleibt betont zurückhaltend. Er selbst ist Rookie, sein BMW-Kundenteam ART Grand Prix hat zwar DTM-Erfahrung, die liegt aber schon ein paar Jahre zurück.

Heißt: «Als Neuling muss man realistisch sein und sollte sich keine massiven Ziele setzen. Wir müssen sicherstellen, dass wir unseren Job gut machen und uns auf uns selbst fokussieren. Von Rennen zu Rennen schauen und versuchen, uns kontinuierlich zu verbessern.»

Und klar: Auch der BMW M4 DTM sollte konkurrenzfähig sein, im vergangenen Jahr war es vor allem in der zweiten Saisonhälfte der Audi, den es zu schlagen galt. «Die Stärke des Autos ist ein wichtiger Teil des Projekts. Und wenn wir den Job gut machen, können wir hoffentlich abliefern. Ich erwarte kein einfaches Jahr. Ich habe nie Angst vor Herausforderungen gehabt, habe aber Respekt vor der Aufgabe.»

Kubica hat natürlich mitbekommen, dass die DTM Aston Martin als Mitstreiter verloren hat. «Das ist keine einfache Zeit für die DTM, was sehr schade ist. Es ist eine Rennserie mit einem sehr hohen Standard, was die Technik, aber auch die Fahrer angeht. Die Verantwortlichen tun alles, um mehr Autos in die Startaufstellung zu bekommen. Aber ganz klar: Was zählt, ist Qualität, nicht unbedingt Quantität.»


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