MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

DTM Spa: Rasts «Albtraum»-Start in die Mega-Wochen

Von Andreas Reiners
René Rast

René Rast

René Rast hat die «intensivste Zeit» seiner Karriere vor der Brust. Der Auftakt am Samstag in Spa verlief unglücklich.

Der Auftakt hatte es schon mal in sich. Turbulent war es. Chaotisch. Enttäuschend, Mini-Happy-End und Schadensbegrenzung inklusive. Denn DTM-Meister René Rast wurde zum Auftakt «Opfer» der Reifenschlacht auf dem Traditionskurs in Spa.

Und musste sich am Ende mit Platz fünf zufriedengeben. Und wer den 33-Jährigen kennt, der weiß, dass er damit alles andere als zufrieden ist.

«Das war ein Albtraum-Rennen», sagte der Audi-Star. In seinem ersten Stint auf dem Reifenfresser-Kurs nahm er die Reifen nicht hart ran, musste trotzdem recht früh an die Box. Im zweiten Stint ging er noch vorsichtiger mit den Pneus um, die dies mit einem noch größeren Drop «dankten».

Die Folge war ein unplanmäßiger zweiter Stopp, der ihn bis auf Platz zehn zurückfallen ließ. Die Aufholjagd am Ende war besagte Schadensbegrenzung, mehr nicht. «Wir haben immer noch Fragezeichen, warum sich die Reifen so verhalten haben. Ich kann damit nicht glücklich sein, es ist aber auch erst das erste Rennen», sagte er: «Für Sonntag habe ich noch zwei Reifensätze übrig, mal sehen, wie es dann läuft.» Nicht die besten Voraussetzungen also.

Doch da 2020 wegen der Coronavirus-Pandemie vieles anders ist, bleibt kaum Zeit zum Hadern. Denn für Rast ist es der Auftakt eines Mammut-Programms, das kaum Zeit lässt zum Nachdenken oder zum Analysieren, geschweige denn zum Zurücklehnen.

Zack. Zack. Zack. Zwölf Rennen in 23 Tagen absolviert Rast - eines hat er jetzt hinter sich – dabei springt hin und her zwischen Gegenwart (DTM) und auch Zukunft (Formel E), denn beim Saisonfinale in Berlin will sich Rast in den sechs finalen Rennen für ein Cockpit für 2021 empfehlen.

«Das ist eine der intensivsten Zeiträume meiner Karriere und meines Lebens», sagte er SPEEDWEEK.com. «Immer, wenn ich an mein Telefon gehe, habe ich 20 bis 30 neue Mails, die gelesen und beantwortet werden müssen. Das ist seit Wochen so und wird noch ein bisschen so weitergehen. Es ist eine Herausforderung, beides unter einen Hut zu bekommen und nicht die wichtigen Dinge zu verpassen. Es wird sehr hektisch, und ich muss mich auf die wichtigen Dinge fokussieren. Ich hoffe, dass ich alle Aufgaben, die warten, irgendwie managen kann.»

Konkret heißt das für Rast: 1./2. August DTM in Spa, 5./6. 8./9., 12./13. August Formel E in Berlin, 14. bis 16. August DTM auf dem Lausitzring und zum Abschluss dann nochmal DTM auf dem Lausitzring, vom 21. bis 23. August. Pausen? Gibt es kaum welche. Unmittelbar nach dem Rennen am Sonntag hetzt Rast mit seinen Audi- und Formel-E-Kollegen Nico Müller und Robin Frijns nach Berlin.

Zweifel, dass das zu viel sein könnte, habe er im Vorfeld keine gehabt, sagte Rast: «Ich bin aber noch nie so viele Rennen in so kurzer Zeit gefahren.» Sein Plan: «Das Wichtigste wird sein, die Zeit gut zu managen und einen Plan zu haben, wann man wo sein muss. Als Fahrer brauchen wir eine gewisse Auszeit, um uns von den Rennen zu erholen.»

Er hat im Vorfeld viel Zeit im Simulator verbracht, zu 80 Prozent für die Formel E, zu 20 für die DTM, wo er in der letzten Saison von Audi seinen dritten Titel holen will. Schließlich sind die beiden Boliden, der Audi RS 5 DTM und der e-tron FE06, zwei verschiedene Welten. In der DTM benötigt er zwei ziemlich gleiche Fahrstile für Quali und Rennen. «In der Formel E ist das anders, da hast du mehr Power im Qualifying und musst im Rennen auf das Energiemanagement achten. Also brauchst du zwei Fahrstile für Quali und Rennen. Ich muss mich an beide gewöhnen», sagte er.

Er habe deshalb alles getan, was er konnte: «Neben Testfahrten habe ich stundenlang Daten analysiert, Videos angeschaut und enorm viel Zeit mit den Ingenieuren verbracht», sagt Rast. «Erwartungen für mein Debüt mit Audi sind schwierig zu formulieren, aber eines ist klar: Ich möchte perfekt vorbereitet nach Berlin kommen und ein gutes Ergebnis abliefern.»

Der Auftakt hatte es schon mal in sich.


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