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Berger erhöht Druck: «Unklarheit eine Katastrophe»

Von Andreas Reiners
Am Wochenende steht das sechste DTM-Rennwochenende auf dem Programm, die Zukunft der Serie ist aber weiterhin offen. Jetzt erhöht Berger den Druck auf BMW und Audi.

Gerhard Berger ist das Thema inzwischen fast schon unangenehm. Denn auf die bohrenden Fragen nach der DTM-Zukunft hat der Serienboss auch jetzt, Mitte September, immer noch keine Antwort. Er hat den beiden Teilhabern Audi und BMW verschiedene Szenarien vorgelegt, von einer Fortführung mit einem GT3-Reglement bis hin zu einer Abwicklung. Klarheit gibt es aber nunmehr seit Monaten nicht. Stattdessen wird hin und her diskutiert.

Für Berger inzwischen ein Unding, vor allem in Zeiten der Coronakrise. «Die Entscheidung dauert leider einfach viel zu lange. Es muss jetzt zeitnah Klarheit herrschen, denn wir haben eine Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern», sagte er SPEEDWEEK.com. Er sei der Frontmann, doch ihm seien auch die Hände gebunden, so Berger: «In sieben Wochen fahren wir das letzte Saison-Rennen – die Klarheit ist längst überfällig.»

Berger sehr deutlich: «Ich persönlich möchte es nicht mehr länger mittragen, dass wir die Leute Woche für Woche seit Monaten immer wieder vertrösten müssen. Die Unklarheit ist für diejenigen und ihre Familien, deren Arbeitsplätze an der DTM hängen, eine Katastrophe.»

Um rund 30 Arbeitsplätze geht es bei der ITR, rund um die DTM sollen es bis zu 1000 sein, die von einem Aus betroffen wären.

Doch warum sind diese Diskussionen so komplex? Berger erklärt die Hintergründe: «Egal ob es eine ordentliche Abwicklung oder eine Fortführung gibt – es entstehen immer Verpflichtungen. Die konkreten Details sind Interna, die wir grundsätzlich nicht kommunizieren. Fakt ist, dass sich Audi und BMW als Hersteller aus dem ITR e.V. zurückziehen. Das führt zu neuen Konstellationen und hat weitreichende Konsequenzen - unter anderem auch im Haftungsbereich. Daher ist die Diskussion so komplex. Aber für unser Zukunftsszenario wollen wir möglichst viele unterschiedliche Marken gewinnen. Das wäre die größte Unterstützung bei einer möglichen Fortführung.»

Dass es sich lohnt, um die Plattform zu kämpfen – daran hat der Österreicher, der seit 2017 der ITR-Vorsitzende ist, keinen Zweifel. «Die DTM-Plattform ist in Deutschland über viele Jahre mühsam aufgebaut worden und sie ist in ganz Europa einzigartig. Das darf man nicht vernachlässigen. Was die Reichweite betrifft, sind wahrscheinlich nur die Formel 1, MotoGP und vielleicht die NASCAR vor uns.»


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