DTM? Red-Bull-Talent Lawson dachte an einen Witz
Liam Lawson
Liam Lawson konnte es zunächst gar nicht glauben. Er befand sich im Dezember in den letzten Tagen seiner Quarantäne in Neuseeland, nachdem er in Bahrain die Formel-2-Testfahrten absolviert hatte. Da rief sein Manager Grant McDonald an.
«Er erzählt mir, dass er einen Anruf des 'Doktors' wegen irgendwas erhalten wird», sagte Lawson bei «Velocity News». Der Doktor ist Red Bulls Motorsportberater Dr. Helmut Marko. Anrufe des Doktors gelten als berüchtigt. Die Anweisung des Managers an Lawson: «Ich solle mich vorbereiten, was auch immer er sagen wird.»
Doch später war sein Manager wieder am Telefon. Mit der Mitteilung: Lawson fährt 2021 nicht nur Formel 2, sondern auch DTM.
Der Red-Bull-Junior ist Teil des Red-Bull-Comebacks in der DTM, er fährt den in den Farben des Unternehmens gehaltenen Ferrari 488 GT3 Evo vom Team AF Corse.
«Am Anfang dachte ich, dass er scherzt, und dass alles nur ein Witz ist. Aber nein, es hat gestimmt. Und jetzt freue ich mich auf diese Möglichkeit», sagte der Neuseeländer, der als eines der größten Motorsport-Talente in seiner Heimat gilt.
Die DTM kennt er aus dem Rahmenprogramm, als er in der Formel 4 an den Start ging. 2018 beendete er seine erste Saison in Europa mit insgesamt drei Siegen als Zweiter der Fahrerwertung.
Die DTM ist «die Formel 1 der GT-Autos, und das hohe Niveau der Fahrer und Hersteller macht es zu einer unglaublichen Meisterschaft», sagte er.
Lawson wird im Gegensatz zu seinen beiden Teamkollegen Alex Albon und Nick Cassidy, die sich den zweiten Ferrari teilen, eine komplette Saison absolvieren. Von den Beiden will Lawson lernen, große sportliche Erwartungen hat er aber keine, denn für ihn ist es eine Premiere im Ferrari, er ist das Auto noch nie gefahren.
Das große Ziel bleibt trotzdem weiterhin die Formel 1. Denn das war es von Anfang an, «und dafür bin ich zu nah dran».
Lawson weiter: «Die größte Herausforderung wird es sein, zwischen dem Formel-2-Auto und dem DTM-Auto zu wechseln. Ja, es ist nur ein anderes Auto, aber ich muss mich jedes Mal neu einstellen, wenn ich einsteige. Es ist spannend zu sehen, wie das läuft. In der DTM werde ich mich als Fahrer aber sicher weiterentwickeln, was mir auch in der Formel 2 helfen sollte.»