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Mercedes: Schadensbegrenzung nach verpatzter Quali

Von Andreas Reiners
Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff

Nach einem verpatzten Qualifying sprach Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff Klartext. Möglicherweise sei das Setup schlicht nicht gut genug gewesen.

Toto Wolff benötigte erst einmal Nervennahrung. Mit einem Schokoriegel in der Hand versuchte sich der Mercedes-Motorsportchef dann in einer ersten Analyse nach einem völlig verpatzten Qualifying. «Wir haben einen der gescheitesten und erfahrensten Jungs, der unser Technikteam leitet. Und der Gerhard (Ungar, d.Red.) verlernt nicht innerhalb eines Jahres, wie man in Brands Hatch fährt», sagte der Österreicher. Im Vorjahr standen in Gary Paffett und Christian Vietoris gleich zwei Mercedes-Piloten in der ersten Reihe.

Am Samstag gab es jedoch ein kleines Desaster, das Wolff so gut es ging zu erklären versuchte. Paffett war als Zwölfter bester Mercedes-Fahrer, die beiden Rookies Pascal Wehrlein und Daniel Juncadella starten fast aussichtlos aus der letzten Startreihe. Dafür war mal wieder BMW mit sechs Autos unter den ersten Acht das Maß der Dinge.

Dank BMW ein neues Niveau

Von Wolff gab es beim Erklärungsversuch dann auch gleich ein Sonderlob für den Konkurrenten aus München. «Zum einen ist das Niveau wesentlich höher geworden. BMW hat die DTM auf ein neues Niveau gehoben. Das muss man neidlos anerkennen», so Wolff.

«Hinzu kommt, dass wir momentan viele neue Erfahrungen machen. Mit dem neuen Auto, dem DRS und den Optionsreifen. Wir haben Erfahrungen gesammelt in Hockenheim, aus denen wir gewisse Schlüsse gezogen haben. Und die sind mit in das Setup des Autos eingearbeitet worden. Jetzt müssen wir schauen, wie es im Rennen läuft und ob der Weg, den wir in Richtung Rennpace eingeschlagen haben, ein guter oder zu viel gewesen ist», erklärte der Österreicher.

Aber auch der neue Zeitplan mit der Verkürzung des Rennwochenendes auf nur noch zwei Tage und 90 Minuten Training spielt eine wichtige Rolle. «Das Problem haben aber alle und deshalb soll das keine Entschuldigung sein. All diese Faktoren spielen darin hinein, dass wir vielleicht mit einem Setup in das Qualifying gegangen sind, das einfach nicht gut genug war», sprach Wolff Klartext.

Hoffen auf ein Wunder

Nun ist das Wetter in Großbritannien im Allgemeinen und in Brands Hatch im Speziellen traditionell sehr unbeständig. Spekulationen, nach denen Mercedes mit einem Regensetup gezockt haben könnte, wies Wolff zurück. «Man kann am Samstag nicht auf einen Regentag am Sonntag spekulieren. Mit den Vorhersagen kann man nicht auf ein klares Regensetup gehen», so Wolff, der seinen Humor aber nicht verloren hatte und scherzte, man könne ja die lange Streckenvariante fahren. Denn trotz der Neuerungen DRS und Optionsreifen wird es schwierig, eine Aufholjagd wie in Hockenheim starten zu können. Deshalb dürfte es Mercedes am Sonntag nur noch um Schadensbegrenzung gehen, wie Wolff einräumte.

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