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DTM: Titelverteidiger BMW bleibt bescheiden

Von Andreas Reiners
Titelverteidiger Bruno Spengler

Titelverteidiger Bruno Spengler

Den Saisonstart von BMW kann man getrost als gelungen bezeichnen. Auch wenn der Titelverteidiger nach zwei Rennen wieder in Führung ist, bleibt man bei den Münchnern bescheiden.

Jens Marquardt lässt sich nicht aus der Reserve locken. «Ich glaube nicht, dass die DTM auf einem neuen Level ist. Man hat gesehen, auf welch hohem Gesamtniveau die DTM allgemein ist. Nach zwei Rennen zu sagen, dass man alles richtig gemacht hat, wäre vermessen. Es muss alles passen», sagte der BMW-Motorsportdirektor mit der Aussage seines Mercedes-Kollegen Toto Wolff konfrontiert, BMW habe die DTM auf ein neues Niveau gehoben. Understatement gehört zum Geschäft, auch beim Titelverteidiger. Auch wenn die Münchner der Konkurrenz schon wieder davon geeilt sind.

Simples Geheimrezept

Das Geheimrezept ist laut Marquardt simpel. «Im Endeffekt kann man nur das machen, was alle machen: Schauen, was man vielleicht suboptimal gemacht hat und schauen, dass man das für das nächste Mal verbessert.» Auch wenn in Brands Hatch das Audi-Lager in Mike Rockenfeller den Sieger stellte ist augenfällig, dass BMW im Moment von allen drei Herstellern am besten verbessert. Denn in Brands Hatch spielte Audi die Tatsache in die Karten, dass BMW-Pilot Martin Tomczyk seine Pole Position aufgrund eines zu leichten Autos verlor.

Im Rennen blieb Hockenheim-Sieger Augusto Farfus auf Platz zwei liegend mit einem technischen Defekt liegen. Die Chance nutzte Titelverteidiger Bruno Spengler, der statt des Brasilianers auf das Podium fuhr. Zwar standen am Ende alle drei Hersteller auf dem Podium, aber die Wahrheit sprechen am Ende immer die Zahlen, denn die lügen nicht. BMW (101) führt die Herstellerwertung bereits nach zwei Rennen mit deutlichem Vorsprung vor Mercedes (56) und Audi  (45) an.

Für die Ingolstädter gab es von Marquardt dann gleich ein Lob. «Wenn man sieht, wie Audi die Gesamtperformance auch schon über das letzte Jahr gesteigert hat, dann haben die nicht den Kopf in den Sand gesteckt und akribisch gearbeitet. Wir haben uns auch von Rennen zu Rennen gesteigert. Nur so kann man an die Sache rangehen», sagte Marquardt und fügte hinzu: «Ich glaube nicht, dass man bange sein muss, dass das nicht eng bleibt.»

Wittmann und Hand überraschen

Der Unterschied zu Audi: Fallen potenzielle Kandidaten für die Punkte aus, springen andere ein. So fuhr Rookie Marco Wittmann als Vierter zum zweiten Mal in die Punkte. Auch Joey Hand, im vergangenen Jahr noch unter ferner liefen, ist nun regelmäßiger Punktelieferant. Dafür ging Ex-Champion Tomczyk zum zweiten Mal in Folge leer aus. Seine Aufholjagd in Brands Hatch wurde aber von Mercedes-Pilot Roberto Merhi und dessen gewagtem Manöver, nach dem Tomczyk sich von der Strecke drehte, unsanft gestoppt. Merhi hatte zuvor schon Timo Glocks Rennen mit einem ähnlichen Manöver praktisch beendet. Marquardt lässt sich auch hier nicht aus der Reserve locken. «Einige Aktionen auf der Strecke waren grenzwertig, die Leidtragenden waren nicht zuletzt unsere Fahrer.»

Sein Zwischenfazit? «Mit dem bisherigen Verlauf der Saison können wir mehr als zufrieden sein. Alles in allem hätten wir uns kaum einen besseren Start in unser zweites DTM-Jahr wünschen können. Aber wir wissen, dass wir uns den Erfolg auf der Strecke in jedem Rennen aufs Neue hart erarbeiten müssen. Das gilt auch für die anstehende Aufgabe in Spielberg.»

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