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DTM-Zeitplan: Weniger Abenteuer und Performance

Von Andreas Reiners
BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt

BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt

Der neue Zeitplan der DTM sorgt an jedem Rennwochenende für Diskussionen. Während die Fahrer natürlich allesamt für mehr Fahrzeit sind, plädieren die Teams für mehr Geduld.

Die Umfrage hätte ein eindeutiges Ergebnis. 22:0 höchstwahrscheinlich. Natürlich liegt es in der Natur der Sache, dass jeder Rennfahrer gerne so oft wie möglich das tun möchte, was in seinen Genen liegt: In einem Rennauto sitzen. In der DTM haben sie den Piloten durch den neuen Zeitplan das Training am Freitag und das Warm Up am Sonntag «geklaut». Nicht verwunderlich also, dass im Fahrerlager vor allem die Fahrer keine Sekunde zögern, mit einem überzeugten «Ja» zu antworten wenn es heißt: «Wollt ihr den Freitag zurück?». Die Fans, die nach der Bekanntgabe des neuen Zeitplans zum Teil auf die Barrikaden gingen, muss man ebenfalls erst gar nicht fragen.

Die DTM hat den eingestampften Zeitplan vor allem mit der Reduzierung der Kosten begründet. Unter dem Strich bleibt somit aber auch weniger Zeit für Teams und Piloten, das Auto abzustimmen. «Ich finde, dass wir da nicht so schlecht unterwegs sind. Es macht dich weniger abenteuerlustig. Früher war es so, dass man gesagt hat: Lasst uns am Freitag etwas riskieren. Wenn wir dann aus der Spur kommen, gibt es immer noch eine Nacht, in der man etwas ändern kann. Insgesamt führt das zu einem konservativeren Ansatz und man verzichtet auch auf ein paar Prozent Performance», sagt BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt. Der Faktor Unsicherheit als zusätzlicher Spannungsmoment also.

Dem neuen Format Zeit geben

Es ist ein schmaler Grat: Kritiker monieren, dass man die DTM kaputt spart und dass am Freitag das fehlt, was eine Rennserie ausmacht: Die Autos auf der Strecke. Befürworter geben zu bedenken, dass die DTM mit Kostenexplosionen in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht hat. Während die Fahrer bereits nach zwei Rennen mehrfach betont haben, dass ihnen der Freitag als Testtag fehle, plädieren die Teams für mehr Geduld. Man müsse dem neuen Format Zeit geben.

Schließlich sorgt das neue Format nicht nur aufgrund der technischen Neuerungen für neue Herausforderungen, sondern auch dadurch, dass beispielsweise das Qualifying bereits mit dem Rennsetup absolviert werden muss. Und eben jene technischen Innovationen bringen wiederum mehr strategische Möglichkeiten, wie bereits BMW-Pilot Dirk Werner mit seiner Aufholjagd vom 20. auf den zweiten Platz in Hockenheim unter Beweis gestellt hat. So oder so: Die Diskussionen gehen munter weiter. Schließlich sind die Fahrer am Freitag theoretisch einsatzbereit an der Strecke.

Wolff: «Nicht andauernd an den Schrauben drehen»

«Der große Vorteil ist, dass wir in der DTM nur drei Hersteller sind. Jeder versucht natürlich, seinen Wettbewerbsvorteil zu suchen. Am Ende des Tages ist uns aber das große Ganze wichtig», betont Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff und warnt vor Aktionismus. «Man will eine gewisse Beständigkeit im Reglement. Du kannst also nicht andauernd an den Schrauben drehen. Man muss sich nach den ersten Rennen anschauen, was funktioniert hat und was nicht. Und das, was nicht funktioniert hat, schaut man sich gemeinsam an. Das muss man in der kleinen Runde besprechen», so Wolff.

Ähnlich sieht es auch Marquardt. «Das Format und die Faktoren, die wir mit reingebracht haben, sorgen für Spannung. Den Weg, den man eingeschlagen hat, sollte man zunächst auch einmal fortführen. Wenn man etwas am Regelwerk ändert, muss sich das erst einmal etwas einspielen. Wenn man zu viel an den Reglern dreht, kann sich das auch aufschwingen», so der 46-Jährige.

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