Wehrlein und Mercedes: Wollen mehr erreichen
Pascal Wehrlein
Pascal Wehrlein sammelt weiter fleißig: Erfahrungen, Führungskilometer und Punkte. Beim dritten DTM-Rennen in Spielberg war von allem etwas dabei. Doch so schön Führungskilometer für den 18 Jahre alten Rookie auch sind, unter dem Strich stand lediglich ein Punkt, der zweite Zähler seiner noch jungen DTM-Karriere. Doch Wehrleins Ehrgeiz lässt es nicht zu, dass er sich damit zufrieden gibt. Vor allem nicht, wenn für Mercedes an jedem Rennwochenende mehr drin wäre, die Stuttgarter die Rennen aber schon im Qualifying verlieren.
«Mein zweites Punkteresultat hintereinander ist ein gutes Ergebnis. Die Pace meines DTM Mercedes AMG C-Coupé war gut und wir konnten im Rennen konstante Rundenzeiten fahren. Auf die Spitze hat uns aber leider noch etwas gefehlt», sagte Wehrlein und zog eine erste Zwischenbilanz: «Die ersten drei Saisonrennen verliefen für mich alle ordentlich und wir haben gesehen, dass ich stets Chancen auf Punkte hatte. Bei den kommenden Rennen möchten wir allerdings mehr als das erreichen», so Wehrlein.
Auf das Gesamtbild schauen
Das Mercedes-Problem ist auch Wehrleins Problem. Startplätze jenseits der Top Ten reichen trotz der Neuerungen DRS und Optionsreifen in der Regel nicht für einen Sieg oder einen Platz auf dem Podium. Die «jungen Wilden» sind schnell unterwegs, frei von Fehlern aber natürlich auch nicht. Auch so ein Talent wie Wehrlein nicht. «Wir müssen unsere Junioren dazu anhalten, mal auf das Gesamtbild zu schauen. Wir dürfen nicht vergessen, dass Christian Vietoris auf Option unterwegs war und die ganze Zeit hinter Pascal war, der auf dem Standradreifen unterwegs war. Da muss man drauf achten. Dass sind aber junge Leute, die noch etwas stürmisch unterwegs sind. Das muss man mit einkalkulieren. Da spielen Erfahrung und die Grundlagen eine große Rolle», sagte Wolfgang Schattling, Leiter DTM Management und Kommunikation bei Mercedes.
Sowohl Schattling («Sie werden noch brillieren») als auch ARD-Experte Manuel Reuter sind sich sicher, dass die entsprechenden Resultate kommen werden. «Die Jungs haben den Speed, das haben sie gezeigt. Bei dem fehlenden Erfahrungsschatz sind sie bei Mercedes gut aufgehoben. Sie müssen es jetzt nur noch so schnell als möglich lernen», sagte Reuter.
Der zweite Mercedes-Rookie hat in Spielberg ebenfalls weitere Erfahrungen gesammelt. Wenn auch nur wenig positive. «Mein Start war nicht gut und zu allem Unglück ist mir Jamie Green kurz darauf ins Heck gefahren, wodurch ich mich gedreht habe und auf den letzten Platz zurückfiel. Ab diesem Zeitpunkt war meine Chance auf Punkte verloren», sagte Daniel Juncadella, der trotzdem mit seiner Rennpace «sehr zufrieden war. Unser Auto ist gut genug gewesen, um Punkte zu erzielen. Ohne den Zwischenfall zu Rennbeginn wäre vielleicht ein zehnter Platz möglich gewesen.»