Farfus (BMW) und der Titel? «Immer noch alles möglich
Augusto Farfus kann noch Meister werden
Augusto Farfus lauschte andächtig der brasilianischen Hymne. Zuvor hatte sich der BMW-Pilot für seinen Sieg beim achten DTM-Saisonrennen in Oschersleben den üblichen Kuss von seiner Frau Liri abgeholt. Bei der anschließenden Pressekonferenz strahlte er schließlich über beide Backen. Denn Farfus ist der einzig verbliebene Pilot, der Mike Rockenfeller (Audi) den Titel noch streitig machen kann. Erst einmal sprach der Brasilianer aber über seinen Sieg.
«Jeder Sieg ist speziell. Man muss um jeden Sieg kämpfen. Der Sieg heute ist sehr speziell. Das Auto war sehr gut, es lief alles gut. Ich bin sehr glücklich», sagte Farfus. «Ich will meinen Job so gut wie möglich machen. Dann ist es auch egal auf welchem Platz ich lande. Aber natürlich will ich immer ganz vorne landen.»
33 Punkte Rückstand hat Farfus nun auf den DTM-Spitzenreiter. Dem würde ein zweiter Platz beim nächsten Rennen in Zandvoort reichen. Egal, was Farfus macht. Doch der BMW-Mann rechnet sowieso nicht nach, was er erreichen muss. Er macht so weiter wie bisher.
«Es ist so wie ich es vorher gesagt habe. Mathematisch ist immer noch eine Chance da. Und wir werden um die Chance kämpfen. Alles ist möglich. Natürlich wäre es schön nach Hockenheim zu kommen mit der Möglichkeit, den Titel zu holen. Doch Mike ist in einer komfortablen Situation. Wir schauen aber weiter von Rennen zu Rennen», sagte Farfus. Diese Saison sei eine große Verbesserung im Gegensatz zur vergangenen, erklärte er, nicht ohne an verpasste Chancen zu denken. «Ich hatte drei Nuller in diesem Jahr dabei, die natürlich jetzt sehr schmerzen.»
Auch BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt hat den Titel noch nicht abgehakt. «Theoretisch ist immer alles möglich. Augusto hat einen guten Lauf zurzeit. Auch wenn Rocky wesentlich konstanter gepunktet hat als er in dieser Saison. Ich bin sicher, dass wir bis zum Ende Gas geben werden, so lange noch etwas möglich ist.»