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Nachgehakt: Wie konkret sind Nissans DTM-Pläne?

Von Oliver Runschke
Der Nissan GT-R nach DTM-Reglement

Der Nissan GT-R nach DTM-Reglement

Nissan-Motorsport-Chef Shoichi Miyatani hat mit Aussagen zu seiner globalen Serie nach DTM-Muster für Furore gesorgt. SPEEDWEEK.com hat bei Nissan nochmals nachgefragt.

DTM und japanische Super-GT-Meisterschaft fahren seit diesem Jahr mit einem technisch identischen Reglement, abgesehen vom Motor entsprechen die Boliden der Super-GT-Topklasse GT500 dem 2012 neu eingeführten DTM-Reglement. Die Globalisierung der DTM war seinerzeit Forderung von BMW für deren DTM-Einstieg. Die technische Basis dafür wurde mittlerweile geschaffen, auch wenn der erhoffte internationale Austausch noch auf sich warten lässt. Pläne in den USA kommen nur schleppend voran, nach dem Fehlstart der neuen United SportsCar Championship, der ALMS und Grand-Am-Nachfolgeserie, hat die Nascar auch derzeit andere Sorgen, als eine zusätzliche Tourenwagenserie aus der Taufe zu heben. Auch die drei japanischen in der GT500-Klasse involvierten Hersteller Lexus (Toyota), Honda und Nissan kochten bisher in Japan ihr eigenes Süppchen. In Le Mans hat nun NISMO-Chef Shoichi Miyatani, der oberste Motorsportler von Nissan, die Idee eines globalen Gipfeltreffens wieder angestossen und laut über ein aufeinandertreffen von DTM und Super GT bis hin zu einer globalen Mini-Serie nachgedacht.

Wie konkrete sind die Pläne von Nissan, weltweit mit dem GT-R GT500 zu fahren? SPEEDWEEK.com hat bei Nismo-Marketing-Chef Darren Cox, dem defacto Sportschef von Nissan, nachgefragt. Cox: «Shoichi Miyatani ist ein grosser Verfechter des neuen technischen Reglements und engagiert sich sehr für die Zukunft der Serie. Was er mit seinen Aussagen meinte, war nicht unbedingt eine globale DTM-Serie, sondern viel mehr ein Aufeinandertreffen der DTM und der Super GT. Ein internationaler Shoot-Out nach der Idee eines Weltfinales. Dem steht allerdings momentan noch das Motorenreglement im Weg.»

In Sachen Motoren ist man in Japan der DTM voraus. Während in Japan mit modernen Zwei-Liter-Turbomotoren gefahren wird und Honda im NSX Concept GT sogar ein KERS-System verwendet, setzt die DTM weiterhin auf Vier-Liter-V8-Motoren. Die Motoren sind nicht die einzige technische Hürde, die aus einer Wettfahrt zwischen DTM und Super GT derzeit einen Vergleich von Äpfeln und Birnen machen würden. Auch bei den Reifen unterscheiden sich beide Serien deutlich. Die Super-GT-Meisterschaft ist einzige international bedeutende Rennserie, in der es noch einen veritablen Reifenkrieg gibt. In Japan operieren Bridgestone, Yokohama, Dunlop und Michelin mit enormen Aufwand

Wenn Nissan bereits mit dem GT-R GT500 über ein bis auf den Motor DTM-taugliches Fahrzeug verfügt, liebäugeln die Japaner mit einem Engagement in Deutschland? Cox winkt ab: «In naher Zukunft kommt das eher nicht in Frage, die DTM kostet einfach zu viel. Wir starten ab dem kommenden Jahr mit zwei neuen LMP1-Prototypen in der Sportwagen-Weltmeisterschaft FIA WEC und treten mit drei Autos in Le Mans gegen Audi, Toyota und Porsche an. Damit haben wir in den kommenden Jahren auch erst einmal genug zu tun.»

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