Audi enttäuscht: Gewichtsprobleme und Fahrverhalten
Jamie Green
In der Niederlage sucht man manchmal nach den letzten verbliebenen positiven Aspekten. Audi konnte nach dem bitteren Resultat beim ersten Rennen des DTM-Wochenendes in Zandvoort zumindest die Führung in der Fahrer- und Herstellerwertung behalten beziehungsweise ausbauen.
Doch besonders bitter war das Aus von Tabellenführer Jamie Green, der auf Platz sechs liegend lange gegen Bruno Spengler kämpfte und in Runde 18 zunächst aufs Gras und schließlich von der Strecke kam und aufgeben musste. Damit waren auch wichtige Punkte im Titelkampf weg, denn beim Siebenfach-Triumph der BMW-Piloten gingen die ersten Verfolger des Briten ebenfalls leer aus.
«Es ist immer enttäuschend, wenn man einen Fehler macht. Es war kein großer Fehler, aber am Ende kommt man von der Strecke ab. Das ist ziemlich hart, aber so ist das Leben», sagte Green, der bei dem Versuch, Spengler in Schach zu halten, die ganze Zeit am Limit war. Und letzten Endes einmal auch drüber.
«Natürlich ist das überhaupt kein Ergebnis nach unserem Geschmack», so Dieter Gass, Leiter DTM bei Audi Sport. «Wir haben hier bereits im Training gesehen, dass unsere Berechnungen richtig waren und wir aufgrund der Performance-Gewichte etwa eine halbe Sekunde pro Runde auf die leichteren Autos verlieren. Es wäre aber zu einfach, das Ergebnis alleine auf das Gewicht zu schieben.
Unsere Fahrer waren im Rennen auch mit dem Fahrverhalten ihrer Autos nicht zufrieden. Wir werden das analysieren und versuchen, es morgen besser zu machen. Nachdem, was wir heute erlebt haben, dürfte dies allerdings erneut ein sehr steiniger Weg werden.»
Zumindest Mike Rockenfeller und Nico Müller holten auf den Plätzen neun und zehn noch ein paar Punkte für Audi. «Mehr war von meiner Startposition nicht möglich. Ich hatte einen guten Start und habe gleich einige Positionen gutgemacht», sagte Mike Rockenfeller. «Danach konnte ich kein weiteres Auto überholen. Es ist schade, dass das Gewicht eine so große Rolle spielt.»