DTM: Wenn einem Routinier das Talent ausgeht
Gary Paffett
Er selbst auf Punktekurs, BMW auf dem Weg zu einem Vierfachsieg. Doch Paffett, Meister von 2005, wollte mehr. Vor allem wollte er so kurz vor Schluss zu viel. Nach einer leichten Berührung mit seinem Rivalen Augusto Farfus rutschte er neben die Strecke und verlor seinen bis dahin sicheren fünften Platz.
«Mein Ziel war es, ihn am Ende zu überholen, weil er etwas Schwierigkeiten mit den Reifen bekam. Ich hatte das DRS und er fuhr in Kurve sieben nach innen und bremste etwas früher. Ich schätzte seinen Bremspunkt falsch ein und berührte sein Heck. Das war es. Es war einfach Pech. Ich versuchte nicht, ihn dort zu überholen. Ich wollte nur nah dran sein», erklärte Paffett seinen Fauxpas.
Letztendlich verloren er und Mercedes nicht nur sicher geglaubte Punkte, sondern für BMW war so auch der Weg frei zum Siebenfach-Sieg, einem Novum in der DTM. «Da sieht man, dass selbst den Talentiertesten unter Druck manchmal das Talent ausgeht», sagte BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt mit einem Augenzwinkern.
«Augusto hat seine Position gut verteidigt und an der Stelle kurz gebremst, das hat mich sehr überrascht. Natürlich bin ich enttäuscht. Das wäre ein einfacher fünfter Platz gewesen, vielleicht auch ein vierter. Aber jeder der mich kennt weiß, dass ich ein Racer bin, der diesen einen Move versucht», so der 33-Jährige.
Man müsse aber auch zufrieden sein mit der Pace. Und die sei gut gewesen. Vor allem bei ihm. Paffett war bereits im Qualifying der einzige Mercedes-Mann, der vorne mithalten konnte.
Warum? «Keine Ahnung. Die Serie ist eng, Pascal Wehrlein war im Qualiyfing nur zwei Zehntel zurück auf Platz 15. Jedes Team hat seine eigene Idee vom Setup. Und ART hat einen fantastischen Job gemacht», lobte Paffett seine Mannschaft, für die es erst das vierte DTM-Rennwochenende ist.