Audi: Ein erlösender DTM-Sieg mit Beigeschmack
Edo Mortara feiert seinen Sieg
Der Italiener aus dem Audi Sport Team Abt Sportsline ließ damit nicht nur Tausende von Audi-Fans rund um den Stadtkurs am Nürnberger Dutzendteich jubeln. Er holte sich auch die Gesamtführung zurück und ist der erste Fahrer, der in diesem Jahr zwei DTM-Rennen gewinnen konnte.
«Auf dem Norisring als Audi-Fahrer zu siegen, ist einfach fantastisch», sagte Mortara nach der Hitzeschlacht bei rund 30 Grad im Schatten. «Es war ein schwieriges Rennen, denn ich hatte die ganze Zeit Druck von hinten. Umso glücklicher bin ich.»
Jamie Green machte mit Platz zwei sogar einen Audi-Doppelsieg perfekt. Der Brite überquerte in einem Fotofinish die Ziellinie nur 0,531 Sekunden hinter seinem Markenkollegen und 0,372 Sekunden vor Mercedes-Benz-Pilot Paul Di Resta. «Natürlich hätte ich Edo (Mortara) gerne noch attackiert, aber das war mir zu riskant, denn der Abstand nach hinten war nicht so groß», sagte Green. «Ich wollte den Audi-Sieg nicht gefährden.»
Im ersten Renndrittel war es zunächst Mattias Ekström, der die Audi-Fans vom Sieg träumen ließ. Der Schwede duellierte sich mit den beiden führenden Mercedes-Benz. Beim Versuch, Robert Wickens von Platz zwei zu verdrängen, kam es in Runde 20 beim Anbremsen der ersten Kurve zu einer Kollision zwischen Ekström und Wickens, die Ekström in den Führenden Christian Vietoris rutschen ließ. «Für Christian tut es mir unheimlich leid», sagte Ekström. «Er wurde völlig unschuldig in die Rangelei zwischen mir und Wickens verwickelt.»
«Dass Mattias (Ekström) so etwas nicht absichtlich macht, dürfte jedem klar sein», sagte Dieter Gass, Leiter DTM bei Audi Sport. «Es wäre uns lieber gewesen, unseren ersten Norisring-Sieg seit 2002 etwas anders zu feiern. Aber ‚that’s racing‘. Die Kollision zwischen Wickens und Ekström war ein Rennunfall, wie er am Norisring häufig vorkommt. Eki hat uns schon oft mit seinen Überholmanövern begeistert, dieses Mal ging es schief, was nicht seine alleinige Schuld war. Wir würden auch gar nicht darüber diskutieren, wenn dabei mit Christian Vietoris nicht ein unbeteiligter Dritter betroffen gewesen wäre.»
Im Schatten der Ereignisse an der Spitze fuhr auch Adrien Tambay ein großes Rennen. Der Franzose arbeitete sich im Speedweek.com Audi RS 5 DTM vom 15. Startplatz auf Rang sieben nach vorn und begeisterte die Fans mit zahlreichen Überholmanövern.
Timo Scheider, Miguel Molina, Mike Rockenfeller und Nico Müller blieben auf den Plätzen 17, 18, 19 und 21 ohne Punkte. Rockenfeller und Müller fuhren auf den Positionen acht und neun, als sich Müller am Ende der Start-Ziel-Geraden verbremste und Rockenfeller am Heck traf. «Ganz klar mein Fehler», entschuldigte sich der Youngster.
Durch den Sieg von Edoardo Mortara übernahm das Audi Sport Team Abt Sportsline auch die Führung in der Teamwertung. In der Herstellerwertung liegt Audi vor dem zweiten Rennen am Sonntag (Start um 13.10 Uhr/live im Ersten) nur noch 13 Punkte hinter Tabellenführer BMW.