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Der DTM-Titelkampf wird heiß: Strafenflut in Moskau

Von Andreas Reiners
In Moskau ging es am Sonntag hoch her

In Moskau ging es am Sonntag hoch her

Die DTM ist eng, die Leistungsdichte ist hoch. Und es geht hoch her in der Tourenwagenserie, denn das Saisonfinale rückt näher.

Diesen Eindruck gewann man zumindest beim zwölften Saisonlauf am Sonntag. Während der Lauf am Samstag trotz des Regens einer der ereignislosesten des Jahres war, ging es vor allem in der zweiten Rennhälfte am Sonntag hoch her. Mit teilweise argen Auswirkungen auf die Gesamtwertung.

Während Marco Wittmann die Führung zurückeroberte und nun 130 Punkte auf dem Konto hat, konnten Robert Wickens (118) und Edoardo Mortara (100) als Fünfter und Sechster ein wenig Schadensbegrenzung betreiben. Jamie Green (104) und Paul di Resta (92) gingen allerdings leer aus.

Die Konkurrenten warfen sich anschließend taktische Spielchen unterhalb der Gürtellinie bzw. außerhalb der Grenze des Erlaubten vor. «Schade, dass die Konkurrenz einige unfaire Manöver gezeigt hat. Das muss in der DTM nicht sein», sagte BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt.

Tatsächlich gab es am Sonntag einige Untersuchungen und Strafen. Wir haben einen Überblick über die Brennpunkte.

Jamie Green:

Der Audi-Pilot warf sein Sonntagsrennen weg. Zunächst war er bei einem Zweikampf mit Antonio Felix da Costa auf dem Weg in die Punkteränge zu optimistisch, als er dem Portugiesen eingangs der Start-Ziel-Gerade ins Auto fuhr. Dafür bekam er eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt. Beim Absitzen der Strafe war er dann in der Boxengasse zu schnell unterwegs und durfte gleich nochmal zur Strafe antreten.

«Er war auf dem Vormarsch. Und wenn man einen Lauf hat, dann kann man nicht drei, vier Runden hinter einem anderen Piloten hinterherfahren. Da muss man die erste Chance nutzen, die sich bietet. Die Chance hat er gesehen und es ist schiefgegangen», sagte Audis DTM-Leiter Dieter Gass.

Mit höherem Testosteron während der heißen Saisonphase wollte Gass diese Aktion aber nicht in Verbindung bringen. Schließlich sei es gegen Ende des Rennens, als Robert Wickens und Daniel Juncadella aufgrund des beschädigten Mercedes von Wickens fast zwei Sekunden langsamer gefahren als die Verfolger, vergleichsweise ruhig geblieben. Bis auf eine Ausnahme.

Paul di Resta:

Der Schotte hat wie Green immer noch Chancen auf den Titel, auch wenn sein Rückstand auf Marco Wittmann nun fast schon 40 Punkte beträgt. Es hätten aber durchaus weniger sein können, wenn er acht Runden vor dem Ende des Rennens nicht Timo Glock als Bremsklotz benutzt hätte. Di Resta sah ganz offensichtlich eine Lücke und wollte den Siebtplatzierten Glock überholen, verbremste sich aber und schoss den BMW-Mann ab.

Er selbst musste eine Durchfahrtsstrafe antreten. Dass der Mercedes-Pilot am Ende noch eine 30-Sekunden-Ersatzstrafe aufgebrummt bekam, weil er in einer Slowzone zu schnell war, war dann auch egal.

Maximilian Götz:

Mit dem Titelkampf hat der Deutsche nichts zu tun, wohl aber Edoardo Mortara. Als der Italo-Schweizer den Mercedes-Mann überholen wollte, machte der die Tür zu und lenkte zu spät ein. Götz erhielt eine Fünf-Sekunden-Pitstop-Strafe.

Lucas Auer:

Als sich die Ereignisse gegen Ende des Rennens überschlugen und die Audi-Fahrer Druck auf Robert Wickens ausübten, drängte der Österreicher Nico Müller ab. Dafür wurde Auer verwarnt. Da es seine dritte in dieser Saison war, muss er beim nächsten Rennen auf dem Nürburgring fünf Startplätze zurück.

Temposünder:

Auffällig waren auch die «Blitzer-Opfer». Während di Resta in der Slowzone und Green in der Boxengasse zu schnell waren, hatte auch Maxime Martin in der Boxengasse einen Gasfuß. Der Belgier kassierte ebenfalls eine Durchfahrtsstrafe.

Für ihn war es sowieso ein gebrauchter Tag. Nach seinem Crash im Qualifying musste er aufgrund von notwendigen Reparaturarbeiten statt von Platz drei vom Ende des Feldes starten.

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