DTM: Timo Scheider geht mal wieder fremd
Timo Scheider
In den sozialen Netzwerken hatte es Timo Scheider zuletzt bereits angekündigt, jetzt ist es offiziell: Nach seinem ersten Gaststart 2015 absolviert der DTM-Pilot in dieser Saison weitere Einsätze in der Rallycross-WM. Das bestätigte der zweimalige DTM-Champion am Freitag.
Scheider wird wie im vergangenen Jahr für Münnich Motorsport an den Start gehen. Wo und wie oft, das ließ Scheider noch offen. «Es wird mehr als ein Rennen sein», schrieb Scheider. Die Rallycross-WM bestreitet in dieser Saison noch fünf Events. Das Rennwochenende in Buxtehude Mitte Oktober überschneidet sich allerdings mit dem DTM-Saisonfinale in Hockenheim.
Zuletzt hatte Scheider bei SPEEDWEEK.com verraten, dass er auch einer kompletten Saison nicht abgeneigt wäre. «Das Ziel ist es, die WM ganz zu fahren. Priorität hat für mich aber die DTM und das bleibt auch so. Ich wäre aber bereit, die Meisterschaft zu fahren, wenn die Möglichkeit so ist, wie ich sie mir vorstelle. Ich bin für alles offen», hatte Scheider erklärt.
Scheider würde damit dem Beispiel seines Teamkollegen Mattias Ekström folgen, der mit seinem 2014 gegründeten Team EKS in dieser Saison sogar um den Titel mitfährt. Die Serie parallel zu bestreiten, ist grundsätzlich kein Problem, auch wenn es zum Beispiel in dieser Saison insgesamt zwei Überschneidungen mit der DTM gibt.
Für Scheider wäre ein Parallelprogramm zur DTM wie beim Schweden auch denkbar. Derzeit absolviert er für Audi seine 16. Saison in der Tourenwagenserie. Sollte er auch 2017 an Bord bleiben, würden die Ingolstädter den Plänen grundsätzlich nicht im Weg stehen. «Ich tue mich schwer damit, einem Fahrer so etwas zu erlauben und dem anderen nicht», hatte Audis DTM-Leiter Dieter Gass auf Nachfrage von SPEEDWEEK.com erklärt.
Die Rallycross-WM hat Scheider nachhaltig beeindruckt, als er 2015 seinen Gaststart in Barcelona absolvierte. «Du stehst Spiegel an Spiegel, die geile Atmosphäre, dann geht es los, du kommst mit dem Schalten nicht mehr hinterher, mit dem Lenken, mit der Handbremse, da ist nur Action im Auto», schwärmte er: «Es war in den letzten zehn Jahren das Geilste, was ich als Rennfahrer erlebt habe. So viel Leistung, spektakuläre Spannung, komprimiert auf ein paar Runden mit Sprüngen und Asphalt, kombiniert mit Stadion-Atmosphäre: Mega geil.» Bei seinem Start hatte Scheider «einen Puls von 270. Das habe ich im ganzen DTM-Rennen nicht einmal, da fahre ich mit einem Schnitt von 130 durch die Gegend».