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DTM Nürburgring: Disqualifikation und Kollisionen

Von Andreas Reiners
Timo Scheider nimmt Gary Paffett auf die Hörner

Timo Scheider nimmt Gary Paffett auf die Hörner

Samstagsrennen in der DTM stehen nicht unter dem Generalverdacht, regelmäßig Action und Unterhaltung pur zu bieten. Viele monieren, dass in dem Sprintrennen ein Boxenstopp fehle.

Und auch das 13. Saisonrennen schickte sich an, vom Entertainment her eher übersichtlich zu werden. Bis der Lauf auf einmal Fahrt aufnahm. Dementsprechend beschäftigt war die Rennleitung, die zahlreiche Untersuchungen einleitete und auch Strafen aussprach. Wir haben die Brennpunkte im Überblick:

Tambay vs. Farfus:

Es war ein Kampf um die goldene Ananas. Am Ende des Feldes schoss Tambay den BMW-Piloten ab. Für den Audi-Mann war zum einen das Rennen beendet, zum anderen kassierte er für die Aktion eine Strafe: Er darf beim Rennen am Sonntag um drei Startplätze zurück.

Mortara vs. Blomqvist:

Der Italiener versuchte alles, um an dem Briten vorbeizukommen. Zuvor war bereits sein Markenkollege Green genau daran gescheitert. In der Veedol-Schikane setzte er zu einem Überholmanöver an. Dabei blockierten die Räder seines Audis, die beiden kollidierten und Mortara musste den Notausgang nehmen. «Ich hatte den Angriff nicht in der Schikane erwartet und wir haben uns ziemlich heftig berührt. Ich weiß auch nicht., wie er die Kurve so bekommen wollte», sagte Blomqvist, der eine Verwarnung kassierte. Der Brite konnte aber Platz zwei verteidigen. Mortara musste wegen des verlorenen Duells mit Blomqvist in der letzten Runde Rang drei wieder an Green abgeben.

Spengler vs. Juncadella:

Daniel Juncadella war gut unterwegs, hatte sogar Chancen auf das Podium. Bis ein «übermotiviertes Manöver» (Ulrich Fritz) des Kanadiers beide Rennen zerstörte. Juncadella wurde 17., Spengler bekam eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt und musste sich ebenfalls von möglichen Punkten verabschieden.

«Die Räder haben blockiert, und ich habe wirklich versucht, auf meiner Linie zu bleiben. Leider bin ich dann mit der Vorderachse etwas gerutscht und habe ihn ganz leicht berührt. Das war überhaupt nicht absichtlich, und ich habe mich bei ihm entschuldigt», sagte Spengler.

Scheider vs. Paffett:

Das Duell der Routiniers. Scheider schoss Paffett ab und bekam dafür eine Durchfahrtsstrafe. «Es ist mal wieder eine typische Aktion. Von dem Kerl erwartet man es nicht anders», kritisierte Mercedes’ DTM-Leiter Fritz. Paffett war für seine Verhältnisse fast schon altersmilde.

«In Kurve drei hat er ein wenig Platz gelassen und den wollte ich nutzen. Dabei haben wir uns berührt. In Kurve vier hat er mich dann abgeschossen. Meine Aktion war hart, aber in Ordnung. Seine war dumm. Wenn es um Platz eins gegangen wäre, wäre ich jetzt wirklich angepisst. So ist es vor allem schade, dass es nicht zumindest für einen Punkt gereicht hat», sagte Paffett.

Scheider hatte noch keine Bilder von der Kollision gesehen und erklärte: «Gary ist mir in Kurve drei sehr hart durchs Auto gefahren. In Kurve vier war ich dann neben ihm, er lenkt ein und dabei habe ich ihn erwischt. Wer so eine harte Aktion vorher fährt, muss damit rechnen, dass er Gegenwehr bekommt.» Seiner Meinung nach müsse man das Gesamtbild der beiden Kurven betrachten. Die Strafe musste er natürlich trotzdem antreten, durchaus mögliche Punkte waren futsch.

Ekström vs. Götz:

Der Schwede wurde nach dem Rennen disqualifiziert, da er nicht zum Wiegen erschienen war. Das dürfte ihn wenig gejuckt haben, er hatte sein Auto eh abstellen müssen. Denn sein Zweikampf mit Maximilian Götz war zuvor nicht ohne Folgen geblieben: Die Schäden an Ekströms Auto waren so groß, dass der zweimalige Meister aufgeben musste. Für besagten Zweikampf wurde Ekström immerhin nicht bestraft, die eingeleitete Untersuchung blieb ohne Folgen.

Dafür war er sauer auf Götz. In der Schikane wollte Ekström innen an Götz vorbei, doch der machte die Tür zu, es knallte. Fritz fand, dass der Zweikampf ein normaler Rennunfall war. Ekström: «Er ist eines der besten Herrchen. Er verteidigt alle seine Welpen. Die können alles machen, ihnen wird nie etwas passieren.»

Robert Wickens:

Die Untersuchung gegen ihn war aus der Kategorie ungewöhnlich: Wegen einer nicht entfernten Felgenabdeckung in der Einführungsrunde wurde er mit einer Geldstrafe in Höhe von 1000 Euro belegt.

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