Marco Wittmann: Wie erklärt man das Erfolgsgeheimnis?
Marco Wittmann
Manchmal sind gewisse Dinge nicht auf den ersten Blick erklärbar. Auch auf den zweiten nicht. Bereits 2014 kam Marco Wittmann mit seinem BMW am besten zurecht, dominierte er bei seinem Titelgewinn nicht nur die Konkurrenz von Audi und Mercedes, sondern auch die im eigenen Haus. Bereits damals fragten sich auch die anderen sieben Fahrer der Münchner, warum augenscheinlich nur Wittmann konstant starke Leistungen abrufen kann.
Satte 156 Punkte hatte Wittmann in damals noch zehn Saisonrennen gesammelt, mehr als 100 mehr als der nächstbeste BMW-Pilot. Auch in dieser Saison ist er der mit Abstand beste Fahrer der Münchner, Tom Blomqvist und Maxime Martin haben fast 60 Punkte weniger auf dem Konto.
«2014 war einfach mein Jahr, da hat alles gepasst. Und als Fahrer hat man auch schon mal einen Lauf, wo man von Erfolg zu Erfolg fährt und dann gelingt einem auch schon mal, was man in einer anderen Phase nicht schafft», versuchte sich Wittmann in einer Erklärung.
Nach einer für BMW und auch für ihn eher schwierigen Saison 2015 habe man bei seinem Team RMG «an den richtigen Stellschrauben gearbeitet. Ich bin mit meinem Team noch stärker in die Analyse gegangen und wir haben uns in der Zusammenarbeit noch weiter verbessert», sagte er.
«Ich komme mit dem Auto gut zurecht, ich bin auch schon 2013 in meinem ersten DTM-Jahr sehr schnell klargekommen. Das Auto scheint meinem Fahrstil zu liegen. Und wir versuchen natürlich, die Setuparbeit so zu machen, dass man sein Potenzial ausnutzen kann.» Hinzu kommt natürlich, dass Wittmann vor allem clever fährt.
In 48 von seinen bislang 50 DTM-Rennen kam er ins Ziel, 2016 punktete er bislang in zehn von zwölf Läufen. Und oft ist auch eine Portion Glück dabei. Wie im ersten Qualifying auf dem Nürburgring. Da fuhr Wittmann auf Startplatz zwei, profitierte aber von der Strafversetzung des ursprünglichen Polesetters Lucas Auer.
Natürlich kommt bei konstantem Erfolg auch immer die Frage nach der Formel 1, immerhin stieg vor dieser Saison Titelverteidiger Pascal Wehrlein in die Motorsport-Königsklasse auf, zuletzt auch Esteban Ocon. Für ihn, der nach seinem Titelgewinn 2014 eine Testfahrt im Toro Rosso spendiert bekam und an besagtem Tag von den Zeiten her Vierter wurde, ist das weiterhin kein Thema.
«Komplett abschließen sollte man nie. Aber die DTM hat sich sehr gut entwickelt. Ich fahre lieber als Werksfahrer für BMW ganz vorne in der DTM, um Podiumsplätze oder Siege zu erreichen, statt in der Formel 1 in einem Hinterbänkler-Team zu fahren und zu hoffen, dass ich vielleicht 18. werde», sagte er der Bild und warb für das Niveau der Tourenwagenserie. «Das Niveau in der DTM ist extrem hoch. Ich persönlich glaube auch, dass das Fahrerniveau in der DTM höher ist als in der Formel 1.»