Wickens: «Manchmal habe ich es zu weit getrieben»
Robert Wickens
Ja, es gab hier und da einige Highlights, doch den ganz großen Durchbruch konnte man nicht unbedingt erwarten.
Doch sechs Rennen vor dem Saisonende ist Wickens der erste Verfolger von Tabellenführer Marco Wittmann. Was sind die Gründe für die Leistungsexplosion im Vergleich zu früher? Positive Impulse gab es vor allem von seiner Freundin Karli Woods. Der 27-Jährige hat vor dieser Saison aber auch einiges verändert, sich selbst verändert, seine Einstellung und die Herangehensweise. Auch auf der Strecke.
«Ich fahre aggressiv, aber kalkuliert. Manchmal habe ich es in der Vergangenheit zu weit getrieben. Und ich bin wahrscheinlich der erste und einzige Rennfahrer, der das zugibt. In diesem Jahr habe ich aber die richtige Mischung gefunden. Das sind Lernprozesse, die jeder Rennfahrer durchlebt», sagte Wickens sportschau.de.
Dank dieser Lernprozesse ist er 2016 ganz vorne dabei, hat sich zur Nummer eins bei Mercedes gemausert. Zu dem Fahrer, den es zu unterstützen gilt. Druck? Macht sich Wickens heute auch nicht mehr, auch nicht in der heißen Phase. Früher führte das dazu, dass er verkrampfte. «Ich bin noch sehr entspannt, weil ich sehr zufrieden bin mit dem Job, den mein Team und ich bisher gemacht haben und weil noch einiges passieren kann in den ausstehenden sechs Rennen», sagte er.
Er hat sogar eher das Gefühl, dass Mercedes und er in dieser Saison noch gar nicht das bekommen haben, was sie seiner Meinung nach eigentlich verdient hätten. Worauf er anspielt: Unverschuldete Ausfälle wie beim Abschuss durch Mattias Ekström am Norisring oder den Reifenplatzer in Zandvoort.
«Wir hätten insgesamt drei Siege mehr einfahren können und haben viele Punkte verloren. Und trotzdem habe ich bisher die meisten Podiumsplatzierungen aller Fahrer in dieser Saison eingefahren. Das lässt mich positiv an die letzten Rennen herangehen», sagte Wickens. Er weiß aber auch: «Es gibt keinen Knopf für Erfolg, wir arbeiten hart weiter.»