Lucas Auer: Die Formel 1 ist weiter ein Thema
Lucas Auer
Der Lucas Auer? Der Auer, der in der vergangenen Saison so viel Lehrgeld zahlte und zum Beispiel bei seinem Debüt in Hockenheim in der Einführungsrunde (!) im Kiesbett landete? Und sich auch sonst den einen oder anderen Bock leistete?
Ja, genau der Lucas Auer, der ganz offensichtlich eine Menge mitgenommen hat aus seinem Rookie-Jahr. 2016 ist zum Teil auch sein Jahr. Auf dem Lausitzring gelang ihm sein erster Sieg in der Tourenwagenserie. Und fortan bewies er, dass dies keine Eintagsfliege, kein positiver Ausrutscher nach oben war.
«Der erste Sieg hat mir den letzten Kick gegeben. Auch wenn ich vorher schon schnell war, habe ich nicht immer alles zusammengebracht», sagte Auer in der Eifel.
Als Gesamtelfter hat er bereits 68 Punkte auf dem Konto und liegt aktuell nur 14 Punkte hinter dem Siebten Mattias Ekström. Auf dem Nürburgring legte er ein bemerkenswertes Rennwochenende hin. Die Pole am Samstag verlor er wegen seiner dritten Verwarnung in Moskau, an seinem 22. Geburtstag am Sonntag holte er sie dann einfach nochmal. Beide Male mit dem schwersten Auto im Feld, wohlgemerkt. Für den Sieg reichte es dann zwar nicht ganz, wohl aber für Platz zwei.
Seine konstant guten Leistungen könnten dann auch dafür sorgen, dass er sein Cockpit in der DTM behält, selbst bei einer möglichen Reduzierung des Fahrerfeldes. Auer kann das ganze Thema inzwischen viel lockerer sehen. «Es gibt noch keine Entscheidung und ich mache mir auch nicht viele Gedanken. Ich mache kein Geheimnis daraus: Ich bin offen für alles. Und die Formel 1 ist immer noch ein Thema», sagte Auer.
Denn immerhin ist sein Onkel Gerhard Berger. Der Österreicher hat seinen Neffen nie geschont, auch schon mal hart angepackt, den Youngster so aber auch geschult und vorbereitet. Immer wieder gibt es auch Gerüchte, dass Berger den Mercedes-Piloten in die Formel 1 bringen könnte. Verhandlungsgeschick hat Berger ja bereits bei den Vertragsverhandlungen für Nico Rosberg bewiesen.
Was würde Auer denn vorziehen: Ein weiteres Jahr in der DTM oder ein Cockpit in der Königsklasse bei einem Hinterbänkler-Team? «Ich würde lieber erst den DTM-Titel holen oder zumindest bis zum letzten Rennen um die Meisterschaft fahren. Ich möchte nichts anfangen, was ich nicht auch abschließe», sagte Auer.
Auer sieht das als durchaus realistisch an: «Man hat bei einigen Fahrern gesehen, dass es im dritten Jahr passt. Du kennst das Auto, jede Strecke und weißt, wie es laufen muss. Und dann muss natürlich alles konstant zusammenpassen.»