Chaos und Drama: Marco Wittmann baut DTM-Führung aus
Mattias Ekström holt den 22. Sieg seiner Karriere
Marco Wittmann hat einen wichtigen Schritt in Richtung Titelgewinn gemacht. Der BMW-Pilot wurde im 16. Saisonrennen der DTM in Budapest zwar nur Vierter, profitierte aber vom «Nuller» seines Verfolgers Edoardo Mortara.
Der Audi-Pilot war wie schon am Samstag von der Pole Position aus ins Rennen gegangen, ging aber nach einem verpatzten Start und einer Kollision leer aus. Für ihn ein herber Rückschlag, nachdem Audi das ganze Wochenende über überaus dominant unterwegs war. Mortara hatte am Samstag seinen vierten Saisonsieg gefeiert.
Parallel betrieb Wittmann nicht nur wie erhofft Schadensbegrenzung, sondern baute seine Führung sogar wieder auf 26 Punkte aus. Mitte Oktober kann der 26-Jährige seinen zweiten Titel auf dem Hockenheimring perfekt machen. Durch den Ausfall von Mortaras Markenkollegen Jamie Green steht auch fest, dass nur noch Wittmann und Mortara den Titel unter sich ausmachen werden.
Den Sieg auf dem Hungaroring holte sich Mattias Ekström. Der Schwede verabschiedete sich mit dem 22. Sieg seiner DTM-Karriere in sein vorzeitiges Saisonende, da er das Finale in drei Wochen für die Rallycross-WM sausen lässt. Zweiter wurde sein Audi-Markenkollege Adrien Tambay, Dritter Daniel Juncadella im Mercedes.
Hinter Wittmann fuhren auch Antonio Felix da Costa, Tom Blomqvist, Timo Glock (alle BMW) Timo Scheider im Audi, BMW-Pilot Maxime Martin sowie Mike Rockenfeller (Audi) in die Punkte.
Wickens verpennt Startplatz, Mortara den Start
Beim Start herrschte Chaos pur. Zunächst stand Robert Wickens nicht auf seinem vorgesehenen Startplatz, so dass es eine extra Formationsrunde gab. Beim zweiten Startversuch ging es rund.
Zunächst hatte Mortara durchdrehende Räder und kam nur schlecht weg. Dabei versuchte er, den Angriff von Wittmann abzuwehren und schob den BMW-Mann ein Stück von der Strecke. Als Wittmann daraufhin nach innen zog, schob er wiederum Mortara und rutschte über die Strecke in Green hinein, behielt aber die Kontrolle über seinen BMW.
Mortara zog sich einen Plattfuß zu, wurde von der Rennleitung ebenso wie Wittmann verwarnt und musste in die Box, Green gab gleich ganz auf. Das Feld wurde durch die Startkollision munter durchgemischt.
Ekström war vorne vor Tambay, dahinter lag plötzlich Juncadella auf Platz drei vor Wittmann, der zwar Beschädigungen am Auto vermeldete, aber weiterfahren konnte. Hinter ihm hatte sich eine BMW-Armada um Martin, Felix da Costa, Blomqvist, Glock und Tomczyk breit gemacht. Die anderen Audis, die vorne in der Startaufstellung gestanden hatten, wurden weit zurückgeworfen.
Ab der zwölften Runde kamen die ersten Autos zum Pflichtstopp in die Box. Das Rennen hatte sich zu diesem Zeitpunkt wieder beruhigt, vorne blieben die beiden Audis vor Juncadella, dahinter wurde Wittmann, der deutlich langsamer als die Spitze war, weiter abgeschirmt.
Nach den Pflichtstopps bot sich das gleiche Bild, Ekström blieb vor Tambay, Juncadella und Wittmann. Während Ekström seinen Sieg locker nach Hause fuhr, gab Mortara kurz vor Schluss schließlich komplett auf.