Zorn: Sehr zornig ...
Teuer: Krumme Speichen durch Betonkontakt
Der Eisspeedway-GP in Innsbruck musste wegen Eismangels auf der Kunsteisbahn des Olympiastadions verschoben und auf einen Tag verkürzt werden. Die Probleme wurden beim Training deutlich, als der Probelauf im zweiten Durchgang abgebrochen werden musste. Stellenweise kam der Beton zum Vorschein, mehrere Fahrer zerstörten sich ihre Spikereifen.
In Innsbruck kamst du zum zweiten Mal in diesem Jahr auf Platz 4. Bist du mit dem Rennen zufrieden?
Das Ergebnis ist nicht schlecht, aber die Veranstaltung war eine Katastrophe. Es war eine ganze schwache Organisation. Ich hätte mir nicht gedacht, dass wir ein Rennen auf Kunsteis absagen müssen, wegen Eismangels. Wahnsinn.
Wer hat aus deiner Sicht Schuld an den ganzen Problemen die Innsbruck auftraten. Hat der Eismeister geschlampt?
Ich weiss nicht, wer schuld ist. Aber der Ansprechpartner ist immer der Veranstalter, und der heisst Peter Scharler. Es kann nicht sein, dass die anderen schuld sind, wenn ich ein Event auf die Beine stelle und 15 cm Eis bestellt habe und dann beim Training nur 5 cm vorhanden sind. Der Eisaufbau hätte einfach überwacht werden müssen.
Es war ein Chaos. Als Österreicher muss ich mich dafür schämen. Man hat es geschafft, in Tirol, einem Land, wo eigentlich Motorsportverbot herrscht, so einen Lauf genehmigt zu bekommen. Und dann passt die Organisation nicht und tausende Zuschauer müssen sich wieder auf den Heimweg machen.
Dabei ist das Stadion in Innsbruck eine Super-Location, genauso wie die Idee, dort einen GP zu veranstalten. Doch zum Eisspeedway braucht es nun mal Eis.
Ist nur der Veranstalter schuld, oder trägt die FIM eine Teilschuld?
Ganz klar ist die FIM auch schuld. Ich frage mich, wie sie die Bahn in Innsbruck vor dem Training abgenommen haben. Sie haben uns auf eine Bahn geschickt, die nicht genügend Eis hatte, nicht mal nach ihrem Reglement, das dringend überarbeitet werden müsste. Dort sind 10 cm Eis als Minimum vorgeschrieben, doch beim Training hatten wir nur die Hälfte. Wieso haben sie uns dann auf die Bahn geschickt?
Du und Günther Bauer haben die Eisdicke am Samstag selbst gemessen.
Wir haben zwischen 7,5 und 8,5 cm gemessen, also keine 10 cm wie vorgeschrieben. Die 10-cm-Regel ist auch völliger Quatsch. Sie garantieren lediglich, dass zwölf Rennen ausgetragen werden können, um dann nach zwölf Läufen werten zu können. Doch das ist unfair. Bei einem GP hat man je nach Laufeinteilung, oft am Anfang oder am Ende die schwereren Läufe. Wenn man nach zwölf Läufen wertet, sind für einige die schwereren Läufe gestrichen worden. Die Mindestdicke des Eises muss auf 15 cm angehoben werden. Schließlich ist es Sinn und Zweck der Sache, ein GP-Rennen zu Ende zu fahren zu können.
Hättet ihr es nicht am Samstag wenigstens probieren können?
Das wäre Wahnsinn geworden. Es wäre ein vorprogrammierter Abbruch gewesen, nach Lauf 10. So haben wir wenigstens den Sonntag noch gerettet, auch wenn es zum Schluss wieder ein Fahren auf Beton war.
Am Sonntag kam der Beton wieder durch?
Ja, im Finale bin ich nur noch auf Beton gefahren. Schon in den Vorläufen habe ich ein weiteres Hinterrad zerstört, weil die Spikes durch den Beton verbogen waren. Zum Finale habe ich dann ein neues Hinterrad eingebaut, doch auch das ist wie das Vorderrad bereits auf dem Müll. Bei beiden Rädern sind die Spikes krumm. Auch die anderen klagten über Materialschäden. Einige Stürze kamen durch fehlenden Grip auf Beton zustande.
Habt ihr nicht interveniert, als der Beton durchkam?
Doch, aber die Offiziellen hat das nicht interessiert. Das Tückische am Beton war auch, dass er weiss lackiert ist und man ihn somit nicht vom Eis unterscheiden konnte.
Was kostet dich ein Satz Spikereifen?
Pro Satz kommen 1300 Euro zusammen.
Bei drei zerstörten Sätzen sind das knapp 4000 Euro Schaden. Wer kommt für diesen Schaden auf?
Ich, denn wen willst du dafür belangen? Nun muss ich vor Assen und Berlin erst mal neue Reifen aufbauen, da ich Innsbruck alle unfreiwillig zerstört habe.