Unschlagbarer Weltmeister in Berlin
Sorgten für Unterhaltung: Krasnikov (li.), Bauer und Co
Es war eine weitere Gala-Vorstellung des siebenfachen Weltmeisters Nikolai Krasnikov, der in Berlin als Favorit in das entscheidende Finale einzog und seiner Rolle wieder ein Mal mehr als gerecht wurde. In allen Rennen stürmte der russische Dominator als Erster in die Startkurve und gab lediglich im letzten Lauf gegen Günther Bauer einen Punkt ab, als beide schon sicher im Finale standen.
Krasnikov gewann den Start im Endlauf und wurde von Franz Zorn bedrängt, bis der Österreicher von Koltakov geschnappt wurde und sich hinter den beiden Russen einreihen musste. Knapp drei Runden lang war das Führungs-Trio eng beieinander, bis sich der Weltmeister entscheidend absetzen konnte und den Siegercheck einstreichen konnte. Günther Bauer kam schlecht vom Start weg und begnügte sich mit dem vierten Platz.
Der Ausgang des Endlaufes spiegelte das Ergebnis der Vorläufe wieder. Krasnikov dominierte wie sein Landsmann Koltakov, der lediglich seinem Mentor unterlag. Zorn gewann ebenso alle seine Läufe, ausser gegen die Russen. Im Kampf um den letzten Finalplatz, konnte sich Bauer gegen Antti Aakko durchsetzen, als er ihm im direkten Duell auf der Aussenbahn überholen konnte. «Ich konnte mich wieder von Tag zu Tag steigern», freute sich Franky Zorn. «Ich muss mich vor allem bei meinen Sponsoren bedanken, die mir es ermöglicht haben mitten in der Saison neue Fahrwerke aufzubauen.»
Auch Bauer konnte mit einer starken Vorstellung überzeugen und lieferte sein stärkstes Rennen der Saison ab. «Ich bin absolut zufrieden, dass es wieder so gut funktioniert hat, nachdem ich mich eigentlich seit letztem April nur mit Verletzungen rumschlagen musste“, sagte der Feutsche Meister.
Auch Aakko fuhr in derselben Liga. Am Sonntag konnte er das Final-Quartett jedoch nicht in Schach halten und musste sich mit dem fünften Platz begnügen. «Günther konnte ich in unserem Duell nicht halten», sagte der Finnische Meister. «Er hat ein clevere Linie gewählt, die mir keine Möglichkeit zum Überholen gab.»
Aus deutscher Sicht war auch die Leistung von Max Niedermaier erfreulich. Der Bayer konnte insgesamt drei Laufsiege verbuchen und fuhr ein angriffslustiges Rennen. Noch fährt er jedoch zu inkonstant, um sich aus dem Mittelfeld zu verabschieden.
Am Sonntag verhakten sich Jouni Seppänen und Thomas Wiest in der Startkurve, sie fanden sich in den Strohballen wieder. Der Allgäuer wurde von den Spikes seiner Maschine erwischt und fügte sich an einem Finger eine Schnittwunde zu, die im Krankenhaus genäht werden wusste. Auch am Bein wurde er getroffen – glücklicherweise ohne schlimmere Schnittwunden.
Im Rahmenprogramm wagten sich die Dreiradartisten aufs Eis und zeigten einige spannende Läufe. Markus Brandhofer, der kurzfristig einsprang und zuvor noch nie auf Eis gefahren war, beherrschte das Oval am besten. «Es ist total ungewohnt, wenn du so langsam in die Kurven reinfahren musst», sagte der Gespann-Pilot. «Für das Material war es sehr hart, da die Spikes keinen Schlupf bieten, sondern direkt greifen. Es hat aber grossen Spass gemacht.» Mit seiner Co-Pilotin Corinna Gunthör gewann er das Rennen mit Maximum und konnte Stefan Radtke/ Christoph Schwass sowie Waldemar Guggemos/ Franz Leiss auf die Plätze verweisen.