Zorn: «Geht es so weiter, muss ich aufhören»
Franz Zorn übt Kritik an der FIM
«In Russland läuft die Finanzierung über die Clubs», weiss Österreichs Eisspeedway-Star Franz Zorn. «Bei uns läuft das anders: Ich muss den ganzen Sommer um Sponsoren schauen, gucken, dass alles geregelt ist, damit ich überhaupt eine Saison bestreiten kann.»
Entsprechend entgeistert war Zorn, als er Anfang Dezember erfuhr, dass er zukünftig Werbeplatz auf seinem Motorrad an WM-Vermarkter FIM abgeben muss. Wohlgemerkt Platz, den Zorn und andere Fahrer bereits vor Monaten an Sponsoren verkauft haben – weil sie nichts von den Plänen der FIM wussten. Hinzu kommt, dass im Grand Prix ab der kommenden Saison auf dem vorderen Kotflügel beidseitig Startnummern platziert werden müssen. An Stellen, die ebenfalls längst an Sponsoren verkauft sind.
«Normal müsste alles bei der FIM über die Fahrer laufen, weil deren Feedback ja gebraucht wird», meint Zorn. «Nach der Saison gibt es aber keinerlei Diskussion, was nächstes Jahr gemacht wird. Wenn dann ein Punkt wie das mit den Startnummern zur Sprache kommt, dann könnte die FIM auf ihrer Website ein Sample zum Ausdrucken hinterlegen. Dann wüsste man genau, wie gross die Nummern werden müssen. Oder wenigstens ein Foto hinterlegen. Aber so professionell ist die FIM ja nicht.»
Zorn bringt das Dilemma auf den Punkt: «Es gibt nur eine Handvoll westeuropäische Fahrer, die den Sport professionell betreiben. Die trifft das mit der Werbung besonders hart. Wir fahren ja nicht zur Gaudi, sondern weil wir Weltmeister werden wollen. Und das muss finanziert werden. Was für uns aber viel schwerer ist wie für die Russen. Die Fahrer und Clubs im Westen sind alle untereinander zerstritten. Und dann kommt noch die FIM dazu, die verrücktes Zeug macht.»
«Ich bin jetzt 42 Jahre alt. Mein Leben ist Eisspeedway. Wenn es so wie jetzt nicht mehr geht, muss ich aufhören. Was soll ich sonst machen? Ich kann jetzt nicht anfangen Sand-Speedway zu fahren.»