Franz Zorn: «Podestplatz ist möglich»
Franz Zorn (blau) stand zwei Mal im GP-Finale
Dass das Finale eines Eisspeedway-Grand-Prix kein rein russisches Terrain mehr ist, hat Franz Zorn (42) eindrucksvoll unter Beweis gestellt. In Togliatti kam er an beiden Tagen in den Endlauf. Seit dem 20. März 2010 ist es keinem Nicht-Russen mehr geglückt, im Finale um den GP-Sieg zu kämpfen. Damals war es ebenfalls Zorn, der in Berlin in den Top-4 war.
Nach den vier Russland-Grands-Prix an zwei verschiedenen Orten, fährt Franz Zorn als bester Westeuropäer der WM auf Platz 7 nach Hause. In Krasnogorsk schaffte er es am ersten Tag noch bis ins Halbfinale. Am zweiten war bereits vor den Semis einpacken angesagt. «Am Motorrad ist eine Zugstange gebrochen und ich habe mit einmal 30 cm tiefer gesessen», sagte der Österreicher. «Dazu wurde ich noch einmal disqualifiziert, weil das Startband im Schneesturm an meinen Kotflügel geweht ist. Danach ist nichts mehr gelaufen.»
Noch am Abend nahm Zorn eine Maschine zurück nach Österreich, um einige Ersatzteile zu besorgen. «Am Freitag beim Training in Togliatti lief es nicht so gut», fand der Red-Bull-Pilot. «Am Samstag war es dann im Rennen okay – es dauert seine Zeit, bis du die Teile wieder optimiert hast. Am Sonntag lief es dann sensationell. Ich bin nur knapp am Podest im Finale vorbeigeschrammt.»
An beiden Tagen holte «Franky» aus den Vorläufen jeweils zehn von 15 möglichen Punkten und qualifizierte sich als Zweiter des Halbfinales für den Endlauf, in dem es jeweils zum vierten Platz reichte.
«Am Sonntag habe ich gleich im ersten Lauf Dmtri Khomitsevich geschlagen. Den muss man erst mal schlagen und dann im Halbfinale noch einmal. Das war sowieso hart mit drei Russen, die fahren alle auf einem konstant hohen Level. Koltakov musste sich im Halbfinale gleich zweimal überrascht umsehen. Er dachte, was macht denn der Zorn da direkt hinter mir», sagte der Saalfeldener mit einem breiten Grinsen.
Vor dem nächsten GP-Lauf in Assen am zweiten März-Wochenende stehen noch wichtige offene Rennen in St. Johann und Berlin an. Nächstes Wochenende ist aber eine Auszeit anberaumt. Zorn: «Seit dem 1. Dezember bin ich 32.000 Kilometer im Auto gesessen und muss das Material auch erst wieder aufarbeiten. Im Grossen und Ganzen bin ich mit dem GP zufrieden. Ich denke, ich bin ungefähr wieder da, wo ich schon mal war. Mein Ziel war, den Anschluss zu den Russen zu finden. Das haben wir jetzt bewiesen. Ich glaube, dass in diesem Jahr noch ein Podestplatz möglich ist.»