Harald Simon: Muskelfaserriss und Fleischwunden
Harald Simon wurden seine Spikes zum Verhängnis
Es hätte alles so schön enden können für Harald Simon (45). In Inzell fuhr er sein bestes Rennen der Saison – gleich zwei Mal kam er in den Endlauf und beendete den Eisspeedway-Grand-Prix jeweils als Vierter und damit bester Westeuropäer.
Im Finale am Sonntag kam es dann zu dem Sturz, nach dem nicht nur den Fans das Atmen schwer fiel. Ohne Fremdeinwirkung kam der Waldviertler spektakulär zu Fall. «Da war ein Loch, das anscheinend auch Zorn und Koltakov zum Verhängnis geworden war», machte der EM-Dritte dem Bahndienst Vorwürfe. «Sie haben einfach schlechten Bahndienst gemacht in Inzell, mit nur einem Unimog mit Bürste hinter dem Fahrzeug.»
Weil ihn sein Motorrad mit den messerscharfen Spikes erwischte, endete der Crash verhängnisvoll. Simon: «Ich bin über das Motorrad geflogen und das Motorrad hinter mir. Zunächst wusste ich gar nicht wo ich war und mir blieb die Luft weg. Am linken Ober- und Unterarm habe ich Fleischwunden, die samt Muskel wieder zusammen genäht wurden. Im rechten Oberschenkel habe ich einen Muskelfaserriss, da auch da Spikes reingestochen sind. Der gesamte Körper ist blau. Für mich ist die Saison beendet, ich habe den Start in Uppsala abgesagt. Ich kann den Fuss nicht mal anwinkeln – Rennen fahren ist daher absolut nicht möglich.»
Und wenn ein Harald Simon, den bislang weder Rippenbrüchen noch frisch genähte Fleischwunden vom Rennen fahren abhalten konnte, verzichtet, scheint wirklich nichts zu gehen.
Den Titel des besten Westeuropäers in der Eisspeedway-WM muss er damit kampflos Franz Zorn überlassen. Simon: «Wahrscheinlich wird mir Eduard Krysov den siebten Platz in Uppsala auch noch wegnehmen.» Der Russe liegt derzeit 16 Punkte hinter dem Österreicher.