Bauer ist wieder bereit
Günther Bauer: «Mindestens die Top-5»
Die Wetterbedingungen könnten für Eisrennen auf einer Natureisbahn besser nicht sein. Permanent knackige zweistellige Minusgrade herrschen derzeit in der Wolga-Stadt Togliatti und sind auch für das Wochenende vorausgesagt.
Der deutsche Meister Günther Bauer machte sich heute mit dem Flugzeug auf den Weg nach Moskau, wo ihn sein Team erwarten wird. Bauers Mechaniker sind bereits am Dienstagmorgen mit dem Maschinenmaterial nach Russland gestartet. Von Moskau sind es noch knapp 1000 km Richtung Südosten.
«Ich bin wieder topfit», gibt der Schlechinger seinen Fans Entwarnung. Die Nachwirkungen des schweren Sturzes beim Sanok-Cup, bei dem er nach einem Gashänger zunächst mit Vollgas in Ivan Ivanov und danach in die Streckenbegrenzung knallte, sind erstaunlich gut verheilt.«Ich konnte mich und mein Material auch noch ein weiteres Mal testen. Ich fühlte mich gut und auch die Änderungen am Bike sehen vielversprechend aus.»
Kleinigkeiten an den Fahrwerken hatte er in der Vorwoche bei seinem Teammitglied Walter Wartbichler noch ändern lassen. Nur einen Tag später starb Wartbichler im Alter von 66 Jahren völlig überraschend. «Ich war am Vortag noch bei ihm, um meine Rahmen umzubauen und Walter war topfit. Am nächsten Tag fiel er beim Schneefräsen tot um», weiss Bauer über den Tod des WM-Siebten von 1977 zu berichten. «Wir sind alle geschockt.»
Trotz des herben Schlags versucht Bauer kühlen Kopf beim am Samstag beginnenden Kampf um WM-Punkte zu behalten. «Mein Ziel in Togliatti sind die Top-5.» Für Bauer wie für alle anderen westeuropäischen Fahrer ist die Bahn Neuland, auch wenn er das mit 15000 Sitzplätzen ausgestattete Stadion bereits gesehen hat. Zum ersten Mal findet dort am Samstag und Sonntag ein GP-Lauf statt.
Günther Bauer: «Die Arena habe ich im letzten Jahr bereits bewundern können. Die Infrastruktur vor Ort ist einfach traumhaft. Ich war zwischen den beiden Russland-GP im vergangenen Jahr bei den Ivanov- und Khomitsevich-Brüdern zu Gast, die ihre Werkstatt im Stadion haben und durfte diese auch mitnutzen.“